Intels nächste Core-i-Generation angeblich verspätet

Im laufenden Jahr will Intel als erste 14-Nanometer-Chips die Broadwell-Prozessoren für Notebooks, Tablets und Desktop-PCs vorstellen, aber vielleicht später als geplant.

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Nach dem Tick-Tock-Modell der CPU-Entwicklung will Intel eigentlich im Abstand von jeweils 24 Monaten neue Mikroarchitekturen und versetzt dazu verkleinerte Fertigungsstrukturen einführen – also jedes Jahr neue Chips. Nach diesem Masterplan wäre nach der aktuellen Core-i-4000-Generation Haswell aus der 22-Nanometer-Produktion im laufenden Jahr Broadwell an der Reihe: Die ersten 14-nm-Chips. Weil die ersten Haswells im vergangenen Juni erschienen sind, wären Core-i-5000-Prozessoren und Serie-9-Chipsätze (Wildcat Point) ebenfalls zur Jahresmitte fällig. Doch mehrere Medien berichten unter Berufung auf anonyme Quellen, dass die ersten Broadwell-Versionen angeblich erst im vierten Quartal auftauchen werden.

Intels Tick-Tock-Modell der CPU-Entwicklung

Öffentlich erwähnt hatte Intel bisher vor allem Broadwell-Versionen für Single-Socket-Server (Xeon E3-1200 v4) sowie Ultrabooks und Windows-Tablets, also U- und Y-Versionen. Für Desktop-Rechner waren die Broadwell-Pläne unklar; man spekulierte über leichter übertaktbare K-Typen, die möglicherweise auf vorhandenen LGA1150-Mainboards laufen. Erst 2015 mit Skylake wird bei Desktop-Rechnern und Notebooks der Umstieg auf DDR4-Speicher erwartet, der dann neue Mainboards erforderlich machen wird. Auch SATA Express (SATAe) mit NVMe könnte dann ein Thema sein.

Gerät auch die Atom-Roadmap ins Wanken?

(Bild: Intel)

Die taiwanische Digitimes berichtet, die Broadwell-Verspätung habe keine technischen Gründe: Die PC-Hersteller sehen keine Notwendigkeit, bald schon neue Geräte mit einer neuen CPU-Generation mit vermutlich nur kleinen Verbesserungen im Vergleich zu Haswell auf den Markt zu bringen. Derzeit sind sogar noch viele Ivy-Bridge-Rechner erhältlich, etwa All-in-One-PCs und Notebooks mit Core-i-3000 oder älteren Celerons und Pentiums.

Andere Medien spekulieren über technische Probleme mit der Fertigungstechnik oder dem CPU-Design, allerdings ohne diese konkret zu beschreiben. Verzögerungen bei der Fertigungstechnik könnten auch die Atom-Pläne von Intel treffen, also den Server-Chip Denverton, Cherry Trail für Tablets und Moorefield für Smartphones. Darin stecken die überarbeiteten Airmont-Kerne (Bay Trail: Silvermont).

Verzögerungen bei der Atom-Roadmap würden Intel härter treffen: Bei Smartphones und Tablets muss sich Intel Martktanteile erkämpfen, während im PC-Markt eher Flaute herrscht. (ciw)