Jenoptik: Mit Stellenabbau gegen rote Zahlen

Der Optoelektronik-Konzern kämpft mit einem Restrukturierungsprogramm gegen anhaltende Verluste. Jede zehnte Stelle des Thüringer Unternehmens soll wegfallen.

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Der Jenaer Optoelektronik-Konzern Jenoptik will wegen anhaltender Verluste jede zehnte Stelle im Konzern streichen. Bis Ende September verbuchte das Thüringer Unternehmen bei um 15 Prozent auf 336,7 Millionen Euro gesunkenen Umsätzen einen Verlust von 14,9 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Hersteller noch 10,2 Millionen Euro Gewinn verbucht. "Der Umsatz ist geprägt von der Wirtschaftskrise", sagte Vorstandschef Michael Mertin am heutigen Dienstag in Jena. Jetzt sollen 300 Arbeitplätze gestrichen werden.

Der bereits angekündigte Stellenabbau in Deutschland, Frankreich, den USA und der Schweiz soll die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 3310 auf 3000 senken. Er ist Teil eines Restrukturierungsprogramms, das insgesamt rund 10 Millionen Euro einsparen und Jenoptik operativ wieder in die schwarzen Zahlen bringen soll. "Wir sind stark auf die Kostenbremse getreten", sagte der Vorstandschef des TecDAX-Unternehmens der dpa. Der Standort Gießen sei bereits geschlossen worden. Davon seien etwa 40 Mitarbeiter betroffen. Zudem hatte sich Jenoptik vom Geschäft mit Mittelformatkameras getrennt.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Jenoptik nach 548 Millionen Euro im Vorjahr noch mit einem Konzernumsatz von 460 bis 500 Millionen Euro. Mertin sprach von einer anvisierten Trendwende beim Ergebnis. Doch werde es noch einige Zeit dauern, bevor das Niveau der Jahre 2007/2008 wieder erreicht sei. Jenoptik hatte im September mit Hilfe einer Staatsbürgschaft einen Großteil seiner Verbindlichkeiten auf langfristige Kredite umgestellt. Insgesamt beträgt die Nettoverschuldung des Konzerns per Ende September 168 Millionen Euro. (vbr)