Julian Assange nun auch in Deutschland juristisch aktiv
Assange reichte eine Klage gegen Matthew Hasburgh ein, einen ehemaligen IT-Spezialisten der US Marines. Er soll wegen unerlaubter geheimdienstlicher Agententätigkeit belangt werden, da er einen Vortrag beim 26C3 über Wikileaks mithörte.
Nach einer in Schweden eingereichten Klage über verschwundene Laptops bemüht Wikileaks-Gründer julian Assange nun auch deutsche Gerichte. Bei der Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe reichte Assange am Dienstagnachmittag eine Anzeige gegen Matthew Hasburgh ein, einen ehemaligen IT-Spezialisten der US Marines. Er soll wegen unerlaubter geheimdienstlicher Agententätigkeit belangt werden, wie Wikileaks erklärt.
Hasburgh hatte im Jahr 2009 "Here be Dragons", den 26. Kongress des Chaos Computer Clubs, besucht und dabei den Vortrag von Assange und Daniel Domscheit-Berg gesehen. Über diesen auf Video verfügbaren Vortrag berichtete Hasburgh als Zeuge in dem Prozess der US-Armee gegen Chelsea Manning am 11. Juni, ausweislich des Gerichtsprotokolls der Freedom of the Press Foundation (ab Seite 28). Dies sei eine verbotene geheimdienstliche Agententätigkeit gewesen, meint Assange.
Ob tatsächlich eine "Agententätigkeit" vorliegt, ist eine umstrittene Frage. So geht der Chaos Computer Club als Veranstalter des berühmten Jahresend-Kongresses regelmäßig davon aus, dass sich getarnte Polizisten und Geheimdienstler als Besucher einfinden und über ihre Besuche Berichte verfassen. Assange soll den deutschen Staatsanwälten eine Vernehmung per Video angeboten haben, wenn sie nicht in die ecuadorianische Botschaft nach London kommen, wo er politisches Asyl erhalten hat. (jk)