Kabel Deutschland erhöht Surf-Tempo auf 200 MBit/s

Der Netzbetreiber hat die Beschleunigungsstufe zunächst nur im Rahmen eines Pilotprojekts freigeschaltet. Rein technisch geht im Netz des Kabelbetreibers aber vielerorts sogar noch weit mehr.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 240 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Kabel Deutschland lockert die Bremse und verkauft in einem Pilotprojekt in Mainz Anschlüsse, die in Empfangsrichtung bis zu 200 MBit/s und in Senderichtung bis zu 12 MBit/s liefern. Technische Änderungen am Netz oder den Anschlüssen sind nicht erforderlich; mit dem Übertragungsstandard DOCSIS 3.0, der in über 90 Prozent des Netzes von Kabel Deutschland verfügbar ist, sind sogar bis zu 400 MBit/s in Empfangsrichtung möglich (Downstream).

Im Vergleich zu den anderen Kabel-Deutschland-Anschlüssen mit Downlinks von 10 bis 100 MBit/s und Uplinks von 0,6 bis 6 MBit/s im Upstream für 19,90 bis 39,90 Euro pro Monat ist der neue 200-MBit/s-Anschluss mit 59,90 Euro monatlich recht teuer. Telefonanschluss und Festnetz-Flatrate sind im Paket inbegriffen, die Vertragslaufzeit beträgt zwei Jahre.

Kabel Deutschland möchte offenbar der Telekom und deren Vectoring-Plänen für höhere DSL-Datenraten Paroli bieten. Das gelingt mit der Kabeltechnik freilich nur in Empfangsrichtung. Wenn die Vectoring-Anschlüsse eines Tages wie versprochen 40 MBit/s senden, wäre die Telekom bezogen auf den Uplink in Führung. Die in Deutschland nur an einigen Stellen bereits verfügbaren Glasfaseranschlüsse senden üblicherweise 50 bis 100 MBit/s vom Teilnehmer ins Netz und sind Uplink-seitig schon heute schneller als die neuen Turbo-Anschlüsse von Kabel Deutschland – und bieten technisch noch mehr Reserven. (uma)