Katastrophe in Japan: Freescale baut beschädigte Chipfabrik nicht wieder auf
Die Fab Tohoku Semiconductor in Sendai verarbeitete noch 6-Zoll-Wafer und sollte ohenhin im Dezember geschlossen werden.
Die Firma Freescale betrieb in der stark vom Erdbeben betroffenen japanischen Stadt Sendai die Chip-Fab Tohoku Semiconductor. Dieses ältere Werke verabeitet 6-Zoll-Wafer, was sich nur noch für bestimmte Bauelemente lohnt. Bereits 2009 hatte Freescale angekündigt, die Sendai-Fab im Dezember 2011 schließen zu wollen. Nun wurden die Anlagen vom Erdbeben so stark beschädigt, dass Freescale sie nicht wieder in Betrieb nehmen wird. Die bisherigen Angestellten sollen Lohnfortzahlungen und Abfindungen erhalten.
Die Chip-Fab am Standort Sendai war 1987 ursprünglich als Joint Venture von Toshiba und Motorola gebaut worden und durch die Ausgliederung der Chipsparte von Motorola an Freescale gelangt. Das Werk fertigte laut Freescale vor allem Mikrocontroller, Analog-ICs und Sensoren. Weil die Schließung ohnehin geplant war, habe man erhebliche Lagerbestände dieser Bauelemente angelegt. Ein Teil der betroffenen Komponenten soll nun in anderen Freescale-Fabs oder von Auftragsfertigern produziert werden; einige dieser Foundries haben sich auf das Geschäft spezialisiert, die Produktion älterer Bauelemente weiterzuführen, wenn der eigentliche Hersteller das in seinen eigenen Werken nicht mehr rentabel bewerkstelligen kann. Einige Bauelemente will Freescale nicht länger herstellen, sondern die Käufer mit alternativen Chips versorgen. (ciw)