Lenovo PHAB2 Pro: Das erste Smartphone mit Google Tango

Ein von Infineon entwickelter 3D-Sensor im Lenovo PHAB2 Pro für 499 Euro ermöglicht dem Gerät eine räumliche Wahrnehmung. In Echtzeit entsteht mit der Tango-Technik ein 3D-Abbild der Umgebung.

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Lenovo PHAB2 Pro

(Bild: Lenovo)

Lesezeit: 4 Min.

Drei neue Smartphones der PHAB2-Reihe stellte Lenovo heute in San Francisco vor, alle mit 6,4-Zoll-LC-Bildschirm, aber höchst unterschiedlicher Ausstattung. Interessant ist vor allem das Topmodell PHAB2 Pro, weil es als erste Consumer-Gerät die von Google entwickelte Tango-Technik einsetzt – das "Project" vor Tango wurde gestrichen. Das Smartphone erkennt seine Umgebung mit Hilfe einer Reihe von Sensoren und einer vor Google entwickelten Software.

Da das Gerät räumlich sieht, eröffnet es neue Anwendungen der AR (Augemented Reality). So kann man Räume vermessen, mit neuen Möbelstücken dekorieren oder andere Gegenstände in das Kamerabild einblenden. Auch im professionellen Umfeld könnte man damit etwa Aufmaße für Handwerker-Arbeiten erstellen.

(Bild: Lenovo)

Herkömmliche 3D-Kameras erfassen ihre Umgebung durch Stereo-Kameras oder die Vermessung von strukturiertem Licht. Der REAL3-Sensor von Infineon dagegen misst die Laufzeit von ausgesendetem und reflektiertem Infrarot-Licht. Er bestimmt dazu für jedes Pixel auch den Helligkeitswert. Der Sensor erstellt sein dreidimensionales Abbild durch eine kontinierliche Verfolgung der Bewegung, auch Time of Flight genannt. Mit jeder Bewegung verfeinert das Gerät sein Modell.

Schaut man sich die Rückseite des Smartphones an, dann findet man dort neben einem Fingerabdrucksensor mehrere Objektive. Eines gehört zu einer 16 Megapixel-Kamera für 4k-Videos und herkömmliche Fotografie, die anderen dienen der räumlichen Orientierung.

Das PHAB2 Pro wird von einem für Tango entwickelten Snapdragon 652 angetrieben und hat 4 GB RAM und 64 GB Speicher, die sich per SD-Karte um 128 GB erweitern lässt. Das Display ist leicht gebogen und hat eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln. Die Frontkamera löst zwar 8 MP auf, hat aber einen festen Fokus. Dolby Atmos für die Ton-Ausgabe und Dolby Capture 5.1 sind mit an Bord. Das in Europa angebotene Gerät wird die LTE-Bänder 1/2/3/7/8/20/38/40/41 unterstützen und die sonst übliche Ausstattung mit Bluetooth 4.0, WLAN mit 2.4 und 5 GHz bis 802.11ac und ein FM-Radio haben. Statt einer SD-Speichererweiterung kann das Gerät auch eine zweite SIM aufnehmen. Mit 259 Gramm und 10,9 Millimetern an der dicksten Stelle gehört es zu den den dicksten Smartphones überhaupt. Als Software kommt Android 6.0 (Marshmallow) zum Einsatz.

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Interessant erscheint bei dieser umfangreichen Ausstattung vor allem der Preis. Das PHAB2 Pro soll im September für 499 Euro inklusive Mehrwertsteuer auf den Markt kommen.

(Bild: Lenovo)

Für 299 Euro bietet Lenovo das PHAB2 Plus ohne Tango an. Die Display-Auflösung sinkt auf Full HD (1920 x 1080 Pixel), zwei 13-Megapixel-Kameras auf der Rückseite und einen Milbeaut ISP, der auch von Leica-Kameras genutzt wird. Antrieben wird das PHAB2 Plus von einem MediaTek Octacore-Prozessor (MTK 8783), an Bord sind 3 GB RAM und 32 GB Speicher.

Das PHAB2 ohne Plus und Pro soll für 199 Euro Kunden finden. Bei gleicher Speicherausstattung hat es einen MediaTek Quad-Core Prozessor (MTK 8783) und ein flachen Bildschirm mit 1280x720 Pixeln Auflösung. Die Frontkamera hat nur 5 MP Auflösung, aber einen 85-Grad-Weitwinkel. Die Hauptkamera hat einen einzelnen 13-Megapixel-Sensor.

Zwei Farben hat Lenovo im Programm: Champagne Gold und Gunmetal Grey. Neben den erschwinglich erscheinenden Preisen haben alle drei Smartphones eine herausragende Eigenschaft: einen 4050 mAh starken Akku.

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(vowe)