Loewe-Aktie bricht nach Ăśbernahmeangebot ein
Bei dem deutschen TV-Hersteller keimt wieder Hoffnung auf. Ein Investor will den Geschäftsbetrieb des verlustreichen Unternehmens übernehmen. An der AG ist er aber nicht interessiert – die Aktie brach ein.
- Volker Briegleb
- mit Material der dpa
Der schwer angeschlagene Fernseher-Hersteller Loewe hat nach monatelanger Suche einen Käufer gefunden. Ein Finanzinvestor habe ein konkretes, schriftliches Angebot für den Kauf des Geschäftsbetriebs vorgelegt, teilte das Unternehmen am Montag im fränkischen Kronach mit. Der Investor wolle sich allerdings nicht an der heutigen Loewe-Aktiengesellschaft beteiligen, hieß es. Der Aktienkurs brach daraufhin ein.
Der ungenannte Investor wolle die strategische Neuausrichtung von Loewe langfristig unterstützen, heißt es in der Mitteilung. Das Angebot gelte für das operative Geschäft und müsse noch "endabgestimmt" werden "Wir haben damit den entscheidenden Meilenstein erreicht, der Loewe wieder auf einen erfolgreichen Weg führen wird", sagte Vorstandschef Matthias Harsch. Loewe werde das eingegangene Angebot nun im Detail prüfen.
Zum Namen des Investors oder einem Kaufpreis äußerte sich Loewe zunächst nicht. "Möglich ist zudem, dass noch weitere Interessenten konkrete Angebote vorlegen", erklärte das Unternehmen. Nach hohen Verlusten hatte sich Loewe im Sommer zunächst unter Gläubigerschutz gestellt und Anfang Oktober die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt und sucht weiter nach einem rettenden Investor. Hunderte Mitarbeiter in Kronach bangen seit Monaten um ihre Arbeitsplätze. Derzeit beschäftigt Loewe noch rund 650 Menschen.
An der Börse sorgte die Nachricht trotzdem für schlechte Stimmung. Da der Kaufinteressent sich nicht an der Loewe AG beteiligen will, könnten die Aktionäre letztlich leer ausgehen und ihre Anteile wertlos werden. Der Investor könnte den Geschäftsbetrieb beispielsweise in eine GmbH übertragen. Die Aktie brach zeitweise um mehr als 40 Prozent auf 2,05 Euro ein. Wegen der Probleme des Unternehmens hatte sie bereits in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren. (vbr)