Luxus-Sexpuppen bekommen künstliche Intelligenz
Die teuren „Real Doll“-Puppen sollen künftig nicht mehr nur durch optische Reize locken: Ihr Schöpfer arbeitet daran, sie auch künstlich intelligent zu machen.
- Sascha Mattke
Matt McCullen, ein kalifornischer Künstler und Anbieter der bemerkenswert realistischen "Real Doll"-Sexpuppen, will seine Schöpfung um künstliche Intelligenz erweitern. "Ich ergänze das, was ich schon immer mache, um neue Technologien. Ich möchte etwas schaffen, das jemanden auf einer emotional-intellektuellen Ebene anspricht, nicht nur auf einer rein physischen", erklärt McMullen. Erste Produkte mit künstlicher Intelligenz will er 2017 auf den Markt bringen, berichtet Technology Review in dem Online-Text "Künstliche Intelligenz für lebensechte Sexpuppen".
Vom Kunstobjekt zur Sexpuppe
Ins Sexspielzeug-Geschäft kam McCullen nach eigener Darstellung wider Willen: Mitte der 1990er Jahre schuf er realistisch aussehende und frei bewegliche weibliche Puppen, die nur als Kunstprojekt gedacht waren. Mehrere Personen bedrängten ihn aber dann, sie auch sexuell verwendbar zu machen. McCullen lenkte ein und gründete Ende der 1990er Jahre Abyss Creations, das seitdem etwa 5.000 Puppen verkauft hat; die Preise dafür liegen heute bei 4.999 Dollar aufwärts.
Mit Künstlicher Intelligenz versucht McCullen nicht das erste Mal, seine Kreationen technisch zu erweitern: Eine Zeitlang bot er auch einen nachrüstbaren Hüften-Aktuator und später eine Version mit Sensoren an, die mit aufgezeichneten Äußerungen auf Berührungen reagierte. Beides kam aber nicht richtig gut an und wurde wieder eingestellt.
Bewegliche Augen, Lippen und Zunge
Wie er sagt, hätte McMullen schon 2013 eine Puppe mit ein paar Ausdrucksmöglichkeiten, verbaler Interaktion und beweglichen Augen herausbringen können. Aber die Technologie sei noch nicht so weit gewesen, dass sie für sein Gefühl eine echte Erweiterung bedeutet hätte, statt die Puppen nur irgendwie furchteinflößend und eigenartig zu machen. Jetzt aber scheint er seinem Ziel mit Unterstützung früherer Mitarbeiter von Hanson Robotics näher zu kommen. In seinem Labor steht bereits ein weiblicher Kunstkopf mit beweglichen Augen, Lippen und Zunge, der auf Fragen sinnvoll wirkende Antworten gibt.
Mehr dazu bei Technology Review Online:
(sma)