Marktforscher: 1 Prozent der iOS-App-Anbieter macht praktisch allen Umsatz

94 Prozent des in Apples US-App-Laden erzielten Milliarden-Umsatzes landen der Schätzung eines Marktforschungsunternehmens zufolge bei einer sehr kleinen Zahl an Entwicklern.

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Game of War

Milliardenumsatz mit In-App-Käufen in Spielen.

(Bild: Entwickler)

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Ein Prozent der iOS-App-Anbieter erwirtschaftet 94 Prozent des Umsatzes im US-App-Store, wie die App-Analyse-Firma Sensor Tower berichtet. Das bedeute, dass ein Umsatz von rund 1,3 Milliarden Dollar im ersten Vierteljahr 2016 auf gut 620 Anbieter entfiel. Die übrigen knapp 62.000 Entwicklerstudios teilen sich der Firma zufolge die übrigen 85 Millionen Dollar.

Die Analyse berücksichtigt nur die prominentesten Apps, die im ersten Quartal des Jahres in einer der Charts des US-App-Stores platziert waren und digitale Kaufinhalte anbieten, entweder beim Download oder als In-App-Angebot.

Zu den umsatzstärksten Anbietern zählen die Spiele-Publisher Supercell und Machine Zone mit ihren bekannten Free-to-Play-Titeln wie Game of War und Clash of Clans. Die Video- und Musik-Inhalteanbieter Spotify, Netflix und HBO gehören ebenfalls zu den Top-1-Prozent.

70 Prozent der insgesamt knapp 1,4 Milliarden App-Downloads entfällt laut Sensor Tower auf Apps von einem Prozent der Anbieter, dazu zählen auch Apps, die komplett kostenlos sind. Der Download-Anteil aller übrigen Anbieter liege bei 30 Prozent. Als größten Anbieter im US-App-Store – rein nach Download-Zahlen – führt die Analyse Google auf, gefolgt von Facebook. Auf Platz 3 komme der Spiele-Anbieter Ketchapp, bekannt unter anderem für das Spiel 2048.

Im vergangenen Jahr hat Apple über 13 Milliarden Dollar an Entwickler ausgeschüttet. Der Konzern sieht den App Store auch als Jobmotor, der für Millionen von Arbeitsplätzen in der "App Economy" sorge. Kleine Anbieter und unabhängige Entwickler kritisieren allerdings seit längerem fehlende Funktionen, um eine nachhaltige Entwicklung etwa von Profi-Apps zu ermöglichen – so sieht der App Store zum Beispiel nur kostenlose Updates vor. Ende vergangenen Jahres hat Apple den App Store unter neue Leitung gestellt: Dafür ist nun Marketing-Chef Phil Schiller verantwortlich. (lbe)