Marktforscher: Milliardenwerte durch kostenlose Internet-Dienste
Kostenlose Dienste im Internet wie E-Mail-Versand und Videoportale verkörpern laut einer Studie des Unternehmensberaters McKinsey einen wirtschaftlichen Wert von 100 Milliarden Dollar.
Kostenlose Dienste im Internet wie E-Mail-Versand und Videoportale verkörpern laut einer Studie des Unternehmensberaters McKinsey einen wirtschaftlichen Wert von 100 Milliarden Dollar. Dies entspricht nahezu 40 Euro je Monat pro Haushalt in Europa und den USA, wie für die am Montag in Brüssel veröffentlichte Studie errechnet wurde.
Die Marktforscher untersuchten die sogenannte Konsumentenrente, die den Verbrauchern bei der Nutzung der werbefinanzierten Internetdienste zufließt – wobei anfallende Kosten etwa für den Internetzugang ebenso berücksichtigt werden wie die "nachteiligen Effekte von Internetwerbung". Die Einnahmen der Anbieter von werbefinanzierten Internet-Diensten werden in diesem Jahr auf 20 Milliarden Euro geschätzt.
Die fĂĽr die Verbraucher "wertvollsten" Dienste sind laut McKinsey E-Mail-Dienste mit 16 Prozent und die Suche nach Informationen im Internet (15 Prozent). Danach folgen der Austausch in Sozialen Netzwerken (11 Prozent) und die Echtzeitkommunikation mit Instant Messaging (10 Prozent). Wikis werden mit einem Anteil von 4, Blogs mit 3Â Prozent bewertet. Auf Unterhaltungsangebote wie kostenlose Musik- und Videoportale entfallen insgesamt 17 Prozent des Wertes von werbefinanzierten Internet-Diensten.
Der für die Verbraucher entstehende Gewinn sei dreimal so hoch wie die Gesamtausgaben für Online-Werbung in Europa und den USA (31 Milliarden Euro), erklärten die Verfasser der Studie. Sie erwarten zudem, dass der Wert der werbefinanzierten Internetdienste in den nächsten Jahren weiter steigen und bis zum Jahr 2015 rund 190 Milliarden Euro erreichen wird.
Die Studie verglich auch die Nutzung von werbefinanzierten Diensten mit kostenpflichtigen Angeboten. Demnach zahlen nur 20 Prozent der Internet-Nutzer tatsächlich für mindestens einen Internet-Dienst.
Die Bewertung berücksichtigte die Dauer für die Nutzung unterschiedlicher Dienste und die Angaben von Nutzern, welchen Preis sie dafür zu zahlen bereit wären. Befragt wurden jeweils 750 Internet-Nutzer in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Russland und den USA. Auftraggeber der Studie ist der Marketing-Verband IAB Europe mit mehr als 5000 Unternehmen, die in der Internet-Werbung aktiv sind. (anw)