Microsoft stellt klar: Xbox One unterstützt AMDs 3D-Schnittstelle Mantle nicht

AMD zauberte Ende September überraschend die unabhängige Low-Level-Schnittstelle Mantle aus dem Hut. Nun wird klar: Die Konsolen Xbox One und Playstation 4 sind zu ihr nicht kompatibel.

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Mantle ist eine Low-Level-Schnittstelle, mit der sich GPUs hardwarenah programmieren lassen. Für Microsoft ist sie ein Dorn im Auge, bedroht sie doch das Direct3D-Monopol.

(Bild: AMD)

Microsoft erklärt in einem aktuellen Blog-Beitrag, dass die Xbox One AMDs Low-Level-Schnittstelle Mantle zur 3D-Darstellung von Spielen nicht unterstützt. Auch OpenGL sei nicht vorgesehen, vielmehr setze man auf ein optimiertes Direct3D 11.x mit geringerem Overhead während der Laufzeit. Die spezielle Implementation von Direct3D sorgt laut Microsoft für eine Performance, die mit der von Low-Level-APIs vergleichbar ist. Die PC-Portierung von Xbox-One-Spielen wird dank der gleichen Programmkonstrukte für Entwickler einfacher sein als bisher. Der Blog-Eintrag zeigt, dass Microsoft das auf Spiele gesehene Quasi-Monopol Direct3D mit allen Mitteln aufrecht erhalten will.

Die Aussage Microsofts unterstreicht außerdem, dass es keine 1:1-Spieleportierungen von Konsolen auf PCs dank Mantle geben wird, wie manche Internet-Gerüchteküchen annahmen. AMD wiederum sah sich über Twitter nun dazu veranlasst klarzustellen, dass Mantle in keinerlei Konsolen vorkommt – also auch nicht in der Playstation 4 –, und folglich komplett auf den PC ausgerichtet ist. Mehr Details will AMD auf seiner Entwicklerkonferenz APU 13 offenbaren, die vom 11. bis 14. November im kalifornischen San Jose stattfindet.

Battlefield 4 soll unter Mantle schneller laufen als via Direct3D - zumindest mit AMD-Grafikchips.

(Bild: DICE)

Ende September enthüllte AMD überraschend die unabhängige Low-Level-Schnittstelle und erklärte, dass Entwickler von PC-Spielen mit dieser ebenso systemnah programmieren könnten wie auf Konsolen. Überdies sei Mantle zur DirectX-Shadersprache HLSL kompatibel und soll folglich Portierungen erleichtern. Ein erster prominenter Mantle-Unterstützer ist die Frostbite-3-Engine des schwedischen Entwicklers DICE, die erstmals in der Multiplayer-Schlachterei Battlefield 4 zum Einsatz kommt – allerdings erst per Update im Dezember. Durch zahlreiche Low-Level-Optimierungen soll Battlefield 4 via Mantle schneller laufen als über Direct3D. (mfi)