Microsoft verklagt Motorola wegen Android-Smartphones [Update]
Microsoft beschuldigt Motorola vor einem US-Gericht, mit seinen Android-Smartphones insgesamt neun Patente verletzt zu haben, bei denen es unter anderem um das Synchronisieren von Mails, Kontakten und Terminen geht.
Microsoft hat bei einem US-Gericht eine Klage gegen Motorola wegen Patentverletzungen durch ihre Android-Smartphones eingereicht. Insgesamt würden die Motorola-Handys gegen neun Patente von Microsoft verstoßen, die mit der Synchronisierung von E-Mail, Terminen und Kontakten – also wohl der Outlook/Exchange-Anbindung – zu tun haben und damit, wie Anwendungen Änderungen der Mobilfunksignalstärke und Akkukapazität anzeigen. Ob die Klage sich nur gegen Motorolas Android-Erweiterung Motoblur richtet, oder ob auch Klagen gegen andere Android-Hersteller folgen könnten, geht aus der Pressemeldung nicht hervor.
Update: Auch der Blogeintrag von Vizepräsident Horacio Gutierrez bringt keine weiteren Details, erwähnt aber ActiveSync, Microsofts Technik, um Smartphones mit einem PC zu synchronisieren. Android bietet von Hause aus keine direkte PC-Synchronisation, sondern nutzt Internetdienste. Einige Hersteller liefern Programme zum direkten Datenabgleich per USB mit – darunter Motorola und HTC. Mit HTC hatte Microsoft im April ein Lizenzabkommen geschlossen, indem es genau um die Nutzung von Microsoft-Patenten in Android geht.
In einem Bericht der Seattle PI zu dem Thema sagt der US-Patentanwalt Henry Sneath, dass heutzutage praktisch alle konkurrenzfähigen Produkte die Techniken anderer Firmen nutzen müssten und daher alle Smartphone-Hersteller diese Techniken "lizensieren, kopieren, imitieren oder stehlen" müssten.
Vor kurzem erst hat Oracle nach dem Kauf von Sun eine Patentklage gegen Google ebenfalls wegen Android eingereicht, zudem ist gegen HTC eine Klage von Apple anhängig, gegen die HTC sich wehrt. Patentblogger Florian Müller sieht nun Google in der Bringschuld, Android auf eine rechtlich abgesicherte Position zu heben. (jow)