Cebit

Microsofts Cloud und Office auch für Verbraucher

Dass Microsoft auf seiner Eröffnungs-Pressekonferenz zur CeBIT Cloud-Services und sein fast fertiges Office 2010 preisen würde, war absehbar. Eine kleine Überraschung war dagegen die spürbare Hervorhebung von Anwender- und Verbraucherbelangen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Kein Messeauftritt ohne Erfolgsbilanz – bei Microsoft hieß das auf der heutigen CeBIT-Eröffnungskonferenz des Unternehmens: 60 Millionen verkaufte Windows-7-Lizenzen und erstmals ein größerer Marktanteil für den Microsoft SQL Server als für Oracle-Datenbanken.

Mit dem Verweis auf 5 Millionen Downloads für die Betaversionen von MS Office 2010 ging es weiter in Richtung CeBIT-Schwerpunkte. Erwartungsgemäß pries Deutschland-Chef Achim Berg zuerst die Highlights für die Büroarbeit im Team an, etwa wenn mehrere Kollegen gleichzeitig am selben Schriftstück arbeiten. Für Anwendungen aus der Internet-Wolke gab er außerdem eine Kooperation mit der Deutschen Post bekannt, um das CRM-System der Marke Dynamics auch im Abo für Outlook-Anwender zugänglich zu machen.

Doch der erneute Hinweis, Office 2010 Web Apps sollten für den nicht-gewerblichen Einsatz auch in einer kostenlosen Variante erscheinen, dürfte ebenso wie die Ankündigung eines Outlook-Plug-ins zur Integration von Kontakten aus dem sozialen Netzwerk Xing auch private Nutzer interessieren.

Dasselbe gilt für zwei Anwendungen des Cloud-Betriebssystems Windows Azure, zum einen im Interesse einer Internet-gestützten Wohnungs-Automatisierung nicht nur für Häuslebauer, sondern auch für Mieter. So wenig neu der Gedanke einer Fernkontrolle aller heimischen Stromverbraucher auch ist, laut Norbert Verweyen, Sprecher des Partners RWE, liegt der aktuelle Fortschritt im Preisniveau der angekündigten Produkte. Für ambitionierte fünf bis acht Euro je Quadratmeter Wohnfläche soll man nicht nur einen von RWE entwickelten Home Controller, sondern auch Aktoren für Heizkörperventile und Stromanschlüsse erhalten. Der Vorteil, etwa von unterwegs aus oder automatisch beim Öffnen eines Fensters die Heizung herunter zu regeln, soll diese Investitionen durch Energieeinsparungen schnell wieder hereinholen.

Zum anderen hat Microsoft auf seinem Messestand in Halle 4 ein ganzes Klassenzimmer mit vernetzten PCs ausstaffiert und lässt dort während der gesamten Messe Unterricht mit einer Berliner Schulklasse abhalten, um das Azure-geförderte Forschen und Zusammenarbeiten der Schüler zu demonstrieren.

Abseits der Webdienste stellte sich das Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft mit einem Indexierer für Videodateien vor. An sprunghaften Veränderungen der Farbanteile im Videostream erkennt die Software Szenenwechsel und offeriert die einzelnen Sequenzen zur anschließenden Verschlagwortung. (hps)