Mikroserver-Blades mit Octo-Core-Atoms: 6272 x64-Kerne pro Schrank

Supermicro bestückt sein MicroBlade-System mit den neuen C2000-Atoms von Intel und bringt 112 einzelne Server mit je acht CPU-Kernen in sechs Höheneinheiten von Standard-Racks unter.

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Den neuen Atom C2000 für Server verwendet Supermicro im MicroBlade-System. Es besteht aus einem Chassis, welches sechs Höheneinheiten eines 19-Zoll-Racks belegt und 28 Einschübe (Blades) aufnimmt. Jedes Blade kann mit vier Server-Modulen bestückt werden, auf denen jeweils ein Atom C2000 mit bis zu acht x64-Prozessorkernen sitzt. Jeder Atom C2000 steuert bis zu 32 GByte ECC-Hauptspeicher an, mit 16-GByte-Modulen aus 8-GBit-Chips sollen später auch 64 GByte möglich werden.

Füllt man ein ganzes (42-HE-)Rack mit sieben MicroBlade-Chassis, kann man theoretisch 196 Blades mit 784 Servern und insgesamt 6272 x64-Cores unterbringen. Supermicro hat bisher allerdings noch keine Details zur Leistungsaufnahme verraten, sondern will das System nächste Woche auf Intels IDF vorführen.

Das MicroBlade-System soll sich außer mit Atom-Servern künftig auch mit Xeon-Einschüben bestücken lassen: Statt 112 Servern passen dann aber nur 56 Single-Socket- oder 28 Dual-Socket-Maschinen in das 6-HE-Chassis. Damit sind theoretisch bis zu 4704 Cores (9408 Threads) in einem Rack möglich, wenn man von den erwarteten 12-Kern-Xeons der Baureihe E5-2600 v2 ausgeht (Ivy Bridge-EP).

Supermicro will die neuen Server-Atoms auch in Einzelsystemen wie dem Superserver SYS-5018A-TN4 einsetzen. Auf dem leider schlechten Foto ist zu erkennen, dass der Chip dabei nicht ohne Lüfterkühlung auskommt. Für die einzelnen Server lötet Supermicro einen Atom C2750 (oder den C2758 mit Kryptobeschleuniger) auf ein Mini-ITX-Mainboard, das A1SAi-2750F. Es ist zum Anschluss an normale ATX12V-Netzteile gedacht, also nicht zum Betrieb an einer einzelnen Gleichspannung.

Supermicro nennt bisher keine Preise, aber die Mini-ITX-Boards dürften recht teuer werden: Das X9SBAA mit dem schwächeren Atom S1260 (Centerton statt Avoton) kostet schon über 200 Euro. Supermicro will auch ein MicroATX-Board mit Atom C2000 herausbringen, das A1SAM-2750F mit vier Gigabit-Ethernet-Ports.

Als Hauptspeichermodule für die Blades und Mini-ITX-Boards sind ECC-SO-DIMMs mit DDR3L-Speicher vorgesehen. (ciw)