Mininova macht Torrent-Suchmaschine dicht
Nach einem verlorenen Rechtsstreit und vergeblichen Versuchen mit Filtersystemen sehen die Betreiber des Torrent-Portals keine andere Möglichkeit, als den Dienst zu schließen.
Die niederländische Torrent-Suchmaschine Mininova zieht die Konsequenzen aus einem verlorenen Rechtsstreit und stellt ihre Dienste weitgehend ein. "Ab sofort begrenzen wir mininova.org auf unser Vertriebssystem für Inhalte", teilten die Betreiber der Suchmaschine am gestrigen Donnerstag in Utrecht mit. "Damit befolgen wir das Urteil des Utrechter Gerichts vom vergangenen August". Ungeachtet dessen werde weiterhin über eine Berufung nachgedacht.
Mininova war im Rechtsstreit mit der niederländischen Rechteinhaber-Organisation Brein unterlegen und vom Gericht angewiesen worden, die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material über die Plattform zu unterbinden. Innerhalb von drei Monaten sollten sämtliche Torrents zu geschützten Inhalten verschwinden, zudem sollte der Upload neuer Links verhindert werden. Andernfalls drohe ein Bußgeld von bis zu 5 Millionen Euro.
Mininova hatte zunächst versucht, dem Urteil mit dem Einsatz einer neuen Filtertechnik gerecht zu werden. Ein hundertprozentig sicheres System sei aber nicht möglich, erklären die Betreiber nun. "Unglücklicherweise lässt uns das Urteil keine andere Wahl, als die Plattform offline zu nehmen". Das schon 2007 gestartete Vertriebssystem für legale Inhalte soll davon nicht betroffen sein. Produzenten, Künstler und andere Rechteinhaber können ihrer Werke darüber kostenlos vertreiben. (vbr)