Mit "Stormfront" geht nächste US-Neonazi-Seite offline
Erst "The Daily Stormer", nun "Stormfront": Seit dem Aufmarsch von Rechtsradikalen in Charlottesville diskutieren die USA ĂĽber ihren Umgang mit Neonazis. Nun wurde bereits die zweite rechtsextreme Internetseite von Unternehmen aus dem Netz gekickt.
Die US-Neonazi-Website "Stormfront" – eine der ältesten rechtsradikalen Internetseiten überhaupt – ist vom Netz genommen worden. Die Adresse war am Dienstag nicht mehr zu erreichen. Laut Slate sind wohl auch die E-Mail-Adressen der Betreiber betroffen, die derzeit nicht erreichbar sind. US-Medien berichteten, dass der Provider Web.com aus Florida die Seite bis auf weiteres abgeschaltet hat, nachdem die US-Bürgerrechtsorganisation "Lawyers' Committee For Civil Rights Under Law" in einem Brief darauf hingewiesen hatte, dass Stormfront die Grundsätze von Web.com verletzt. "Stormfront" war 1995 vom ehemaligen Ku-Klux-Klan Mitglied Don Black gegründet worden und gilt als eine der bekanntesten Neonazi-Seiten der USA.
"Stormfront" folgt damit offenbar der Neonazi-Seite "The Daily Stormer", die bereits Mitte August ihren Webhoster GoDaddy verloren hatte. Die Betreiber wollten daraufhin auf die Server von Google ausweichen, aber auch der Internet-Gigant lehnte den Domain-Umzug ab. Derzeit ist die Seite nicht mehr im Internet, sondern nur noch über das Tor-Netzwerk zu erreichen, weil sie durch eine Entscheidung des CEOs von Cloudflare auch den Schutz vor DDoS-Attacken verloren hat. Auf "The Daily Stormer" war kurz nach den Ausschreitungen in Charlottesville (US-Staat Virginia) jene Frau massiv verunglimpft worden, die dort wohl Opfer eines Anschlags eines Rechtsradikalen wurde und getötet wurde.
(mho)