Motorola zeigt drei LTE-Smartphones mit Android
Motorola zeigte das Razr HD, Razr Maxx HD und Razr M mit LTE, nannte beeindruckende Zahlen zur Android-Verbreitung - und verlor kein Wort zum angekündigten Intel-Smartphone.
Motorola hat drei Android-Smartphones mit LTE angekündigt, die allerdings in dieser Form nicht in Deutschland erscheinen werden, sondern nur beim US-Provider Verizon. Auf der Veranstaltung nannte Googles Eric Schmidt aktuelle Zahlen zur Android-Verbreitung: 480 Millionen Geräte seien aktiviert, jeden Tag kämen aktuell 1,3 Millionen dazu. Nur 70.000 davon seien allerdings Tablets, hier habe Google gepennt, gab Schmidt zu. Das bedeutet ein weiterhin extrem starkes Wachstum, wurden doch im Juni täglich 900.000 Geräte aktiviert. Google gibt hier üblicherweise die Aktivierungszahlen des eigenen App-Stores an, sodass Geräte ohne Marktzugang nicht gezählt werden – in erster Linie das Amazon Kindle Fire.
Zwei der Smartphones, das Razr HD und Razr Maxx HD haben ein 4,7-Zoll-Display mit 1280 × 720 Punkten, das besonders farbkräftig sein soll – von OLED spricht Motorola allerdings nicht explizit. Sie laufen mit einem 1,5 GHz schnellen Zweikernprozessor von Qualcomm und haben eine 8-MP-Kamera. Im HD steckt ein 2500-mAh-Akku, der 16 Stunden halten soll und das Telefon nur 8,4 Millimeter dick macht. Das Maxx HD hat einen stärkeren Akku und 32 GByte Speicher, es soll 27 Stunden lang über LTE gestreamte Musik abspielen können.
Der dritte Neuling – Razr M – ist die LTE-Version des bekannten Razr (ohne HD): 4,3-Zoll-Display mit 960 × 540 Punkte, 8-MP-Kamera, der gleiche 1,5-GHz-Prozessor wie bei den beiden anderen Neulingen, ein (gegenüber dem Razr) von 1,8 auf 2 Ah gewachsener Akku. Alle drei werden mit Android 4 ausgeliefert, ein Update auf 4.1 will Motorola noch in diesem Jahr nachliefern.
Alle drei sind nur bei Verizon erhältlich und funken daher vermutlich wie schon die LTE-Version des Razr Maxx nur im US-LTE-Band mit 700 MHz – Datenblätter stehen noch nicht online. In Deutschland kommen 800 MHz, 1,8 GHz, 2 GHz und 2,6 GHz zum Einsatz, sodass die Smartphones hierzulande nicht LTE-tauglich sind (anders als beispielsweise Nokias neues Lumia 920 mit Windows Phone 8). Ebenso dürfte das Versprechen hierzulande nicht einzulösen sein, das Motorola gab: 100 US-Dollar Preisnachlass beim Kauf eines der Neulinge, wenn man ein Motorola-Androiden besitzt, der kein Update auf Android 4.1 (Jelly Bean) bekommt – da sollten wir glatt mal das Redaktions-Xoom von Verizon zu unserem US-Korrespondenten zurück schicken...
Spannend war allerdings auch, was Motorola nicht vorgestellt hat: das schon Anfang des Jahres angekündigte Android-Smartphone mit Intel-Prozessor. Der Grund dafür dürfte die fehlende LTE-Unterstützung von Intel sein; beim Smartphone-Atom sitzt die Mobilfunkanbindung mit im SoC. Der aktuelle Atom Z2460 (Medfield), der beispielsweise im gerade vorgestellten ZTE Grand X IN steckt, kennt nur UMTS (immerhin bis zu HSPA+42). LTE soll erst mit dem Atom Z2580 kommen, einem Zweikern-Atom, den Intel für 2013 verspricht. (jow)