Musik-Manager: Streaming kann lukrativer als Verkauf sein

Die Musikindustrie kann langfristig mit bezahltem Streaming gut leben. Fraglich ist der finanzielle Nutzen für die Künstler.

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Streaming

(Bild: dpa, Monique Wüstenhagen)

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  • dpa

Die Musik-Industrie hofft darauf, dass Abo-Modelle mit der Zeit mehr einbringen können als Downloads. "Wird ein Song heruntergeladen, fließt nur einmal Geld. Beim Streaming gibt es bei jedem Abruf wieder Einkünfte", sagte Sony-Music-Manager Edgar Berger dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Nach ungefähr 18 Monaten stehen die Abo-Einnahmen in keiner Weise den Download-Einnahmen nach."

Musiker wie David Byrne oder Thom Yorke von der Band Radiohead kritisieren, dass Künstler mit Streaming-Einnahmen viel weniger Geld verdienten als einst mit dem Verkauf von CDs. Die Online-Dienste verweisen darauf, dass sie 70 bis 80 Prozent ihrer Einnahmen an die Musikkonzerne weitergäben, die erst die Musiker daran beteiligten.

Zugleich bekräftigte Berger, der bei Sony Music für das weltweite Geschäft außerhalb der USA zuständig ist, dass die Branche Bezahl-Abos werbefinanzierten Gratis-Angeboten vorziehe. "Nachhaltiges Wachstum für Streaming-Dienste und die Musikbranche gibt es über bezahlte Abo-Modelle", sagte er.

Laut Medienberichten fordern Musikkonzerne vom Streaming-Marktführer Spotify, sein Gratis-Angebot einzuschränken. Spotify hat rund 60 Millionen Nutzer, von denen rund jeder Vierte ein zahlender Abo-Kunde ist. Der Anteil blieb über die Jahre gleich. "Auch die Differenzierung zwischen bezahlten Angeboten und werbefinanzierten ist nicht immer so deutlich, wie sie sein könnte", sagte Berger dazu.

Die Musikindustrie hat 2014 erstmals mehr Umsatz im Digitalgeschäft gemacht als mit dem klassischen Verkauf von Tonträgern. (js)