NAND-Flash-Speicher: Preise steigen

Nichtflüchtige Speicherchips für Smartphones, Tablets, portable Audio- und Videoplayer, USB-Sticks, Solid-State Disks oder auch Kamera-Speicherkarten werden zurzeit teurer.

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Die Preise der nahezu allgegenwärtigen NAND-Flash-Speicherchips steigen zurzeit: Einerseits fachen die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea Spekulationen über mögliche Probleme beim weltgrößten Speicherchiphersteller Samsung an, andererseits war ein wichtiges japanisches Werk des zweitgrößten NAND-Flash-Produzenten Toshiba zwei Tage lang ausgefallen. Laut der japanischen Speicherchipbörse DRAMeXchange.com sind die Spotmarkt-Preise vor allem von NAND-Flash-Bauelementen mit hoher Kapazität, also MLC-Multichip-Packages mit 16, 32 oder 64 Gigabit Kapazität, gestiegen.

NAND-Flash-Speicherchips behalten Informationen auch ohne Energiezufuhr und dienen als Massenspeicher in Smartphones und Tablets, deren Stückzahlen zurzeit enorm schnell wachsen. NAND-Flash steckt aber etwa auch in Solid-State Drives (SSDs), USB-Sticks, portablen Audio- und Videospielern sowie SD- oder CF-Speicherkarten für Kameras. Der Absatz von NAND-Flash-Speicher wächst noch immer stark, die weltweiten Werke sind – wie auch die anderer Chiphersteller – recht gut ausgelastet. Am Standort Yokkaichi in der japanischen Provinz Mie baut Toshiba deshalb eine fünfte NAND-Flash-Fab auf. Dort aber stand in den laufenden Fabs in Folge eines Stromausfalls vom vergangenen Mittwoch bis zum Freitag die Produktion. Auch wenn Toshiba beruhigt, nun laufe alles wieder normal und der finanzielle Schaden für das Gesamtunternehmen sei minimal, so wird doch bereits über Lieferengpässe spekuliert.

DRAMeXchange.com geht allerdings zurzeit und für das erste Halbjahr 2011 grundsätzlich von einer Nachfrage aus, die niedriger liegt als die Produktionskapazität. Letztere soll weiter sehr stark wachsen, vorwiegend durch die Einführung von Multi-Level-Cell-(MLC-)Bauelementen mit 3 und 4 statt 2 Bits pro Zelle sowie durch weiter schrumpfende Strukturbreiten. So könnten die Anbieter die 2011 im Vergleich zum laufenden Jahr um rund 78 Prozent wachsende Nachfrage nach NAND-Flash-Speicherkapazität befriedigen. Der Preisverfall soll dabei mit rund 35 Prozent wieder stärker werden als in den vergangegen Jahren. DRAMeXchange prognostiziert, dass die Umsätze der Branche 2011 letztlich um 16 Prozent auf 21,5 Milliarden US-Dollar wachsen werden. (ciw)