NASA hofft auf kommerziellen Gleiter
Der "Dream Chaser" von der Sierra Nevada Corporation könnte 2014 in eine Erdumlaufbahn aufbrechen.
Sobald das Space-Shuttle-Programm in diesem Jahr ausläuft, haben die Amerikaner nur noch eine Möglichkeit, Menschen in eine Erdumlaufbahn und weiter zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen: Sie müssen Plätze im russischen 3-Mann-Raumschiff Sojus buchen. Die NASA versucht deshalb seit Längerem, privatwirtschaftliche Alternativen zum veralteten Shuttle zu finden, weil eigene Initiativen bislang nicht fruchteten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Im Rahmen des "Commercial Crew Development"-Programms hat sie bereits 50 Millionen Dollar an Fördermitteln verteilt. Kommerzielle Firmen sollen neue Raumfahrzeuge entwickeln, die Menschen und Fracht ins All befördern können.
Der Empfänger des größten Teils des Geldes mit 20 Millionen Dollar ist die Sierra Nevada Corporation aus dem amerikanischen Sparks. Sie hat den Dream Chaser entwickelt, einen Raumgleiter von der Größe eines Geschäftsfliegers. Er soll Fracht und bis zu acht Personen in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen. Dorthin also, wo sich die ISS befindet. Das Gefährt soll außerdem auch auf kommerziellen Flughäfen landen können.
Bislang lässt sich das Projekt gut an – es hat im vergangenen Jahr alle Entwicklungsmeilensteine erreicht. Aktuell ist die Firma dabei, den Kohlenstoffverbundwerkstoff, aus dem große Teile des Raumschiffs bestehen, ausgiebig zu testen. Die Hülle muss einiges aushalten – intensive Vibrationen genauso wie sehr hohe Beschleunigungskräfte. Der Rahmen des Dream Chaser wurde deshalb in einen Erdbebensimulator der University of Colorado verfrachtet, wo er nun Stresstests ausgesetzt wird. Sierra Nevada hat ehrgeizige Pläne: Sollten alle Test- und Entwicklungsmeilensteine erfolgreich genommen werden, könnte der Dream Chaser bereits 2014 in eine Erdumlaufbahn aufbrechen.
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(bsc)