NSA-Affäre: Auch LinkedIn klagt für mehr Transparenz
Immer mehr US-Internetdienste sorgen sich angesichts der NSA-Affäre um das Vertrauen ihrer Nutzer und wollen offenlegen, was sie an US-Behörden herausgeben. Nun will das auch LinkedIn gerichtlich erlaubt bekommen.
Auch das US-amerikanische Karrierenetzwerk LinkedIn zieht für mehr Transparenz bei Geheimdienst-Anfragen nach Nutzerdaten vor Gericht in den USA. LinkedIn will Informationen zu US-Behördenanfragen veröffentlichen dürfen, die in den Bereich der nationalen Sicherheit fallen. Dafür streitet das Netzwerk nun vor dem zuständigen Geheimgericht FISC in den USA, wie LinkedIn am gestrigen Dienstag im Firmenblog mitteilte. Bisher darf das Netzwerk ebenso wie andere betroffene Firmen keine Detail-Informationen über solche Anfragen herausgeben.
"Wir haben monatelang mit der US-Regierung diskutiert", um Informationen zu solchen Anfragen etwa der Geheimdienste veröffentlichen zu dürfen, schrieb die Justiziarin des Netzwerkes, Erika Rottenberg. Die Bemühungen seien ergebnislos geblieben. "Wir haben keine Wahl, als die Position der US-Regierung gerichtlich anzufechten."
Auch Internetdienste wie Google, Yahoo und Facebook klagen gegen die strengen Geheimhaltungsregeln. Sie wollen das Vertrauen ihrer Nutzer und damit ihre Geschäftsgrundlage sichern. Die Firmen wurde zwar inzwischen erlaubt, Anfragen mit Bezug zur nationalen Sicherheit in ihre Gesamtstatistik aufzunehmen. Allerdings dürfen sie jetzt die Zahlen zu Anfragen von US-Behörden nur in einer recht weiten Spanne nennen. Dagegen kämpfen die Internet-Firmen an, bislang war LinkedIn aber nicht in einen direkten Zusammenhang mit dem Überwachungsprogramm PRISM gebracht worden. (mho)