NSA-Skandal: Auch der britische GCHQ bekommt neuen Chef
Nur Monate nach Beginn der Snowden-EnthĂĽllungen gibt es auch an der Spitze des britischen Geheimdiensts GCHQ einen Wechsel. Zuvor war bereits NSA-Chef Keith Alexander von seinem Posten zurĂĽckgetreten.
Der britische Auslandsnachrichtendienst GCHQ bekommt mit Robert Hannigan im Herbst einen neuen Chef. Hannigan wird Iain Lobban nachfolgen, teilte der britische Außenminister William Hague am gestrigen Dienstag mit. Lobban war in den vergangen Monaten immer wieder ins Interesse der Öffentlichkeit geraten, nachdem durch die Enthüllungen Edward Snowdens bekannt geworden war, wie massiv der GCHQ die weltweite Kommunikation überwacht. Um die Arbeit des Geheimdiensts zu verteidigen, ging Lobban aber nicht so entschlossen an die Öffentlichkeit wie Keith Alexander – der ehemalige Chef der NSA. Nur wenige Monate nach Beginn der Enthüllungen sind damit die Verantwortlichen der beiden Geheimdienste im Zentrum des NSA-Skandals ihr Amt los.
(Bild: gov.uk)
Lobbans Nachfolger, Robert Hannigan, war seit 2010 im britischen Außenministerium für Verteidigung und Nachrichtendienste zuständig. Der Mitteilung zufolge setzte er sich in einem Auswahlprozess durch, der vom nationalen Sicherheitsberater Kim Darroch geleitet wurde. Hannigan bezeichnete seine Auswahl als Privileg und bezeichnete den GCHQ als eine Organisation, "die so zentral ist, um die Menschen in diesem Land zu schützen". Auch William Hague sei zufrieden und lobte neben Hannigan und dem scheidenden Lobban auch den GCHQ, dessen "Weltklasse-Arbeit essenziell ist für die Sicherheit [safety and security] des Vereinigten Königreichs". (mho)