Newskrümel aus Übersee: Von amerikanischen Fäkalien und bekifften Agenten

Das Fest des Parakleten gibt uns Gelegenheit, nachzuschauen, was in den letzten Wochen links und rechts des Nachrichtenstroms liegen geblieben ist. Allerlei Unappetitliches aus den USA, nämlich. Und damit meinen wir nicht die getweeteten Kraftausdrücke.

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Geld ist dreckig. Aber so richtig. Voll mit Akne-Bakterien, zum Beispiel. Oder Bakterien aus diversen menschlichen Körperöffnungen. 1,2 Milliarden verschiedene DNA-Sequenzen hat eine New Yorker Forscherin auf 80 Ein-Dollar-Scheinen gefunden. Neben Viren, Pilzen und 3.000 Arten von Bakterien waren auch allerlei Wirbeltiere vertreten: Menschen und Hunde – klar; Pferde – ok; aber Breitmaulnashörner in New York City? Und leider auch DNA für Antibiotika-Resistenzen. Berührungsloses Bezahlen mit Kreditkarte erscheint plötzlich in neuem Licht.

Ans Tageslicht will die NSA wenig gelangen lassen. Selbst wenn ein Richter befiehlt, Beweise für durchgeführte Überwachung aufzubewahren, werden sie munter weiter vernichtet. Heimlich, über Monate. Plötzlich gefährden die ausgespähten Bürgerdaten die Nationale Sicherheit. Na dann lässt der Richter noch einmal Gnade vor Recht ergehen und der digitale Reißwolf darf vorerst weiter gefüttert werden.

Das New Yorker Police Department (NYPD) hat Mitte April die Auflösung jener Einheit bekannt gegeben, die für das verdachtsunabhängige Ausspähen von Muslimen zuständig war. Dass die Überwachung selbst eingestellt wird ist damit nicht gesagt. Und Unterlagen über die Umstrukturierung zu bekommen gestaltet sich schwierig.

Spezielle Schwierigkeiten gibt es auf Schlachtfeldern. Doch jetzt darf das US-Militär eine neue Art der Erstversorgung blutender Wunden einsetzen: Das XSTAT genannte Material wird in die Schusswunde gespritzt, wenn keine Aderpresse angebracht werden kann. XSTAT saugt sich voll mit Blut und dehnt sich aus, was das Loch für ein paar Stunden stopfen soll.

Andere Herausforderungen muss sich das FBI stellen: Die Agents hätten gerne "top computer programmers and hacking gurus" angestellt, aber die fallen immer beim Drogentest durch. FBI-Chef James Comey hatte dazu aufgerufen, sich trotzdem zu bewerben. Nachher soll es ein Scherz gewesen sein. Merke: Das FBI will doch keine kiffenden Hacker.

Von wegen Weed: Das war nach Sex jenes Wort aus dem Twitterstream von @everyword, welches am Häufigsten retweetet wurde. Dabei war die Auswahl enorm: Der Wortkünstler Adam Parrisch hat versucht, alle Worte der englischen Sprache zu tweeten. Eines nach dem anderen. Sieben Jahre und gut 109.000 Tweets hat es dafür gebraucht. Jetzt sucht er eine bessere Wortliste und will dann wieder von vorn anfangen.

Die Facebook-Statistik zeigt einen durchschnittlichen Aktivitätszuwachs von 225 Prozent am Tag einer unfreiwilligen Trennung.

(Bild: Facebook)

Da wir schon Sex erwähnt haben: Rache an der Gespielin des Gatten zu nehmen, indem durch Chemikalien Hautreizungen bei ihr hervorgerufen werden, rechtfertigt selbst in den USA keine Verurteilung nach der Chemiewaffenkonvention. Für diese bahnbrechende Erkenntnis wurde jahrelang prozessiert, zweimal musste der US Supreme Court einschreiten (Bond vs. United States, No. 12-158 als PDF).

Ob die Angeklagte inzwischen Single ist, wissen wir nicht. Aber Facebook weiß es vielleicht: Wer verlassen wird, ist am Tag der Trennung statistisch gesehen mehr als dreimal so aktiv auf Facebook wie zuvor.

Bleibt noch das Schlussvideo: Melody Washington wusste schon 1990, dass Geld schmutzig war. Haben wollte sie es trotzdem.

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(odi)