Niedersachsen wird Testlabor für Elektroräder
Mit einem Verleih für Elektro-Motorräder im Harz und einem Schnellweg für E-Fahrräder in Göttingen starten in Niedersachsen zwei Projekte, um elektrische Zweiräder zu fördern.
Im Harz können Motorradfans bald ohne schmutzige Abgase durch das Mittelgebirge fahren. Matthias Schmidt aus Osterode will Testfahrten auf elektrischen Motorrädern anbieten, dazu sollen 23 Ladestationen im Harz bereitstehen. Weil es in Deutschland an Herstellern von Elektro-Motorrädern mangelt, importierte Schmidt ein Dutzend Maschinen aus den USA. E-Bikes bietet er beispielsweise mit 13 Kilowatt an, die bis zu 100 Kilometer pro Stunde fahren und nach durchschnittlich 65 Kilometern an die Steckdose müssen. Unter der Sitzbank liegt ein Ladekabel. "Wir müssen versuchen, Elektromobilität sexy zu machen", sagt Schmidt, der sein Projekt kürzlich auch auf der Hannover Messe vorstellte.
Die Universitätsstadt Göttingen plant einen Radschnellweg mit Ladestationen für elektrische Fahrräder und intelligenter Ampelschaltung. Er soll vom Bahnhof bis zum Universitätsgelände im Norden der Stadt führen. Radler sollen dort zügiger als sonst vorankommen. In ausreichender Zahl erhalten sie dafür an Kreuzungen grünes Licht. "Wenn genügend Radfahrer kommen, kriegen sie Vorrecht vor Autos", sagte Claudia Leuner-Haverich von der Stadt Göttingen. Auch Ladestationen für elektrische Räder sollen an der vier Kilometer langen Strecke installiert werden. Der erste Abschnitt des Radwegs soll im Herbst fertig sein.
Beide Projekte sollen die Elektromobilität fördern. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands sind auf deutschen Straßen insgesamt 1,3 Millionen Elektrofahrräder unterwegs. (jk)