Norm für Universal-Ladegeräte für Notebooks

Bei Smartphones mit Micro-USB-Buchse haben austauschbare Standard-Ladegeräte eine gewisse Verbreitung erreicht. Das Normungsgremium IEC schafft nun einen ähnlichen Rahmen auch für Mobilrechner.

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Der Einsatz von standardisierten Universal-Ladegeräten, die ganz unterschiedliche Mobilgeräte statt nur ein bestimmtes versorgen können, verspricht Nerven, Geldbeutel und Umwelt zu schonen. Bei den Smartphones haben die Spezifikationen für kompatible Standard-Lader einen gewissen Erfolg gehabt: Viele verschiedene Mobiltelefone und Tablets mit Micro-USB-Buchsen lassen sich an 5-Volt-Wandlern aufladen, wenn auch sehr unterschiedlich schnell und mit einigen Überraschungen beim Überkreuz-Austausch von Ladern und Telefonen.

Nun nimmt das internationale Normungsremium IEC einen Anlauf für Standard-Ladegeräte auch für Notebooks, die wesentlich höhere Leistungen zum Laden der Akkus und zum Betrieb benötigen als Smartphones und lüfterlose Tablets. Die IEC Technical Specification (TS) 62700 soll Anfang 2014 erscheinen und elektrische Parameter, Grenzwerte und auch einen einheitlichen Steckverbinder beschreiben. Details verrät die IEC aber bisher leider nicht. So ist noch unklar, wie sich IEC TS 62700 etwa zu USB Power Delivery (USB PD) verhält.

Ziel der Spezifikation ist unter anderem die Vermeidung von Elektroschrott und die Schonung von Ressourcen. Theoretisch können Notebooks eines Tages – wie heute schon manche Smartphones oder E-Book-Reader – ohne beigepacktes Netzteil verkauft werden. Die IEC verweist in der Pressemeldung auf Schätzungen, wonach alleine die Ladegeräte für IT- und Kommunikationsprodukte eine Elektroschrottmenge von jährlich rund einer halben Million Tonnen Gewicht verursachen, obwohl viele davon noch funktionieren.

Doch das Beispiel der Universal-Ladegeräte für Smartphones zeigt auch die Schwierigkeiten in der Praxis: Aktuelle Mobiltelefone mit größeren Displays und die beliebten Tablets besitzen Akkus, die 7,5 Wattstunden und mehr – also über 2000 mAh bei 3,7 Volt Nennspannung – speichern. Bei einer Ladeleistung von höchstens 2,5 bis 5 Watt, entsprechend 0,5 bis 1 A Strom bei der USB-Spannung von 5 Volt, kann das Laden einige Stunden dauern. Daher planen die Hersteller von Smartphones und den zugehörigen SoCs Schnellladefunktionen mit höheren Strömen oder Spannungen, die nicht mehr mit der Spezifikation der Universal-Ladegeräte vereinbar sind. Abgesehen von USB PD ist auch ein neuer Typ-C-Stecker im Planung, der höhere Ladeleistungen ermöglichen soll. (ciw)