OLEDs gebogen, aufgerollt und gefaltet

Gekrümmte OLED-TVs sind bereits im Handel, Smartphones werden demnächst folgen. Samsung will offenbar mehr – der Displayspezialist zeigte faltbare Mobilgeräte und ausklappbare Schirme.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 83 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die OLED-TVS von Samsung und LG gehören zu den ersten Geräte mit gekrümmtem Schirm, gebogene Smartphones sollen demnächst folgen. Biegsam sind diese Schirme allerdings nicht – dabei träumen sowohl Entwickler als auch Anwender schon lange von kleinen Geräten, die durch aufroll- oder faltbare Displays bei Bedarf Größe zeigen.

Mobildisplays zum Zusammenfalten (hier aus einem Patentantrag von Samsung) sind wahrscheinlich die nächste Eskalationsstufe der flexiblen Displays.

(Bild: Samsung/KIPRIS)

Theoretisch ginge biegen, aufrollen oder falten problemlos mit organischen Displays. Praktisch müssen dafür einige Hürden genommen werden. So feilen Unternehmen noch an einer robusten Versiegelung der empfindlichen Leuchtschicht. Außerdem müssten zum Aufrollen nicht nur die Leuchtschicht, sondern auch das Trägersubstrat und die Pixelansteuerung aus organischem und damit flexiblem Material statt aus Glas und Silizium bestehen. Plastiksubstrate und organische TFTs halten jedoch keinen hohen Temperaturen stand, weshalb die Verarbeitung mit den für Silizium gebräuchlichen und erprobten Prozessen nicht möglich ist. Also müssen neue – möglichst preiswerte – Prozesse für die Polymer-Elektronik her. Für biegsame und aufrollbare Geräte bräuchte man zudem flexible Akkus.

Genau hier sehen Spezialisten den Vorteil von faltbaren gegenüber aufrollbaren Geräten: Man benötigt keine biegsamen Trägersubstrate oder gar Akkus, lediglich an der Knickstelle muss ein flexibler Leuchtstreifen her.

LG präsentierte kürzlich mit dem G Flex ein gebogenes Smartphone, bei Samsung heißt die gekrümmte Smartphone-Variante Galaxy Round.

(Bild: LG)

Der koreanische Displayspezialist Samsung scheint das ähnlich einzuschätzen: Wie das Wall Street Journal in seinem Blog berichtet, hat der weltgrößte Hersteller von organischen Displays auf seinem Analystentag Konzeptstudien für faltbare Mobilgeräte vorgestellt. Demnach wurde dort ein etwa S3-großes Smartphone-Modell präsentiert, das sich auf halbe Höhe wie eine Clutch zusammenklappen ließ. Bei einem weiteren Muster konnte man den Schirm zu beiden Seiten auf etwa A4-Größe ausfalten – quasi ein Tablet in Hosentaschen-tauglicher Größe. Laut WSJ rechnet Samsung allerdings nicht vor 2015 mit einer Markteinführung. Offenbar wirft selbst der kleine flexible Leuchtstreifen an den Nahtstellen einige Probleme auf. (uk)