Ă–sterreich: Mobilfunk vom Kabelnetzbetreiber
Nach langem Zuwarten ist Österreichs größter Kabelnetzbetreiber UPC nun als Mobilfunk-Anbieter tätig. Zum Jahreswechsel steigt auch die Aldi-Tochter Hofer in den Ring. Österreichs Verbraucher hoffen auf ein Ende der Teuerungswelle.
Ab sofort bietet der größte österreichische Kabelnetzbetreiber UPC auch Mobilfunkdienste. UPC Mobile bedient sich des Sendernetzes von 3. Das Angebot richtet sich in erster Linie an bestehende UPC-Kunden – alle anderen müssten 69 Euro Aktivierungsgebühr zahlen. Für den 2. Jänner hat die österreichische Aldi-Tochter Hofer den Marktauftritt von "HoT" (Hofer Telekom) angekündigt.
Seit der Übernahme von Orange durch 3 und des Weiterverkaufs der Orange-Diskonttochter Yesss an Marktführer A1 hat der Wettbewerb am österreichischen Mobilfunkmarkt stark nachgelassen. Deutliche Preiserhöhungen waren die Folge. Die neuen Anbieter könnten den Wettbewerb wieder anheizen.
UPC-Tarif
UPC bietet zwei Tarife ohne Mindestvertragsdauer und ohne subventioniertes Endgerät an (SIM only). Für 15 Euro monatlich bekommt man ein Paket mit 1.000 Minuten für Inlandsgespräche und ebensovielen SMS sowie 1,5 GByte Datenübertragung. Diese ist aber mit 2 Mbit/s im Download und 1 Mbit/s im Upload begrenzt. Wer fünf Euro mehr zahlt bekommt die doppelten Mengen mit doppelter maximaler Datentrate. Auf die unbeliebten jährlichen "Servicepauschalen" verzichtet UPC Mobile. Die Rufnummern beginnen mit 0678 (+43678 aus dem Ausland).
Von HoT sind noch keine Preispläne bekannt. Bis 31. 12. ist der Lebensmitteldiskonter Hofer noch Vertriebspartner von Yesss und macht daher noch keine konkreten Angaben. Bei einem Lokalaugenschein von heise online in einigen Wiener Hofer-Filialen zeigte sich, dass Yesss nicht mehr beworben wird. Die verbliebenen Geräte und SIM-Karten sind in den Schaukästen nach hinten gewandert. Dafür hängen Plakate, die dazu aufrufen, mit dem Anbieterwechsel noch ein bisschen zu warten. Nämlich bis 2. Jänner.
Für HoT wird Hofer auf die Dienste des Mobile Virtual Enabler (MVNE) Ventocom zurückgreifen. Dahinter steckt ein Team um Michael Krammer, das in der Vergangenheit schon mehrere Mobilfunknetze gemanagt hat: Tele.ring und One/Orange in Österreich sowie Eplus in Deutschland. Nun möchte Krammer starken Marken dabei helfen, auch im Mobilfunk mitzumischen. Ventocom verwendet die Sendestationen von T-Mobile Austria. (ds)