OnePlus 2: Android-Smartphone mit ĂĽberarbeitetem Snapdragon 810
Die angeblichen Hitzeprobleme des Snapdragon 810 will OnePlus beim neuen Flaggschiff mit angepasster Software umgehen - und mit einer überarbeiteten Version des Prozessors, womit Qualcomm die Hitzeprobleme indirekt bestätigt.
Im offiziellen Forum von OnePlus hat ein Mitarbeiter des chinesischen Smartphone-Herstellers OnePlus bestätigt, dass im kommenden Smartphone OnePlus 2 ein Snapdragon 810 von Qualcomm arbeiten soll. Man habe auch mit anderen Prozessoren experimentiert, doch letztlich hätten die Geschwindigkeit, die Möglichkeit zum Multitasking sowie der Stromverbrauch zur Entscheidung für den Snapdragon 810 geführt.
Der Snapdragon 810 kommt bereits in Smartphones wie Sony Xperia Z3+/Z4 und HTC One M9 zum Einsatz. Doch unter hoher Last ĂĽberhitzt sich der Prozessor und muss seinen Takt drosseln, was beispielsweise auch im c't-Test des M9 auftrat. LG nutzt vermutlich aus diesem Grund fĂĽr ihr Flaggschiff LG G4 den etwas langsameren Snapdragon 808.
Hitzeproblem indirekt bestätigt
Qualcomm äußerte sich bisher nicht zu diesen Vorwürfen, doch OnePlus will nun dieser Problematik mit einem verbesserten Chipsatz (v2.1) im OnePlus 2 entgegenwirken. Man habe Hardware und Software in Zusammenarbeit mit Qualcomm "fine-tuned" – womit Qualcomm also indirekt die Hitzeprobleme bestätigt.
Darüber hinaus sollen an unterschiedlichen Stellen des Smartphone-Gehäuses Graphitelemente zum Einsatz kommen, um für eine bessere Verteilung der Hitze zu sorgen. Bei Testläufen habe sich die Temperatur auch nach mehrstündiger Nutzung noch im Rahmen der „Industriestandards“ bewegt, sagte OnePlus, ohne aber konkrete Werte zu nennen.
OxygenOS mit Snapdragon-Hack
Das OnePlus 2 soll mit einer an den Snapdragon 810 angepassten Version des Betriebssystems OxygenOS ausgeliefert werden. Diese Android-Variante werde die Verteilung der Rechenlast so organisieren, dass so selten wie möglich zwei benachbarte Kerne mit voller Leistung arbeiten. Der 810 besteht aus vier ARM Cortex-A53-Kernen für einfache Aufgaben sowie aus vier leistungsfähigeren ARM Cortex-A57-Kerne für rechenintensive Tasks.
Zum Vertriebsmodell äußerte OnePlus sich noch nicht. Das OnePlus One war anfangs nur auf Einladung zu erhalten, erst ein Jahr nach Marktstart ging OnePlusin den offenen Verkauf. Es läuft mit der Android-Variante Cyanogen, doch nach einem Streit zwischen Cyanogen Inc und OnePlus wird nun OxygenOS installiert, eine andere Android-Variante. OnePlus hat dazu einen Großteil der Entwickler von Paranoid Android angeheuert, einer dritten Android-Variante. (axk)