Open-Source-Heimautomatisierung mit digitalSTROM

Der digitalSTROM-Server (dSS) ist die Steuerzentrale, die "Ereignisse" wie Tastendrücke oder Bewegungsmeldungen entgegennimmt und darauf mit Schalt- oder Regelvorgängen reagiert. Die C++-Software soll später auf Embedded Linux auf der speziellen dSS-Hardware im heimischen Sicherungskasten laufen und über die ebenfalls dort eingebauten digitalSTROM-Meter (dSM) per Powerline-Datenübertragung mit Geräten kommunizieren.

Auf dem ersten Entwicklertag am 15. Januar hatten Vertreter von digitalSTROM.org in Zürich die Freigabe des Codes parallel unter einer GPL3-basierten und einer kommerziellen Lizenz angekündigt; die Links sind nun freigeschaltet. Die Vorversion 0.2 des Servers war bereits anlässlich des Linux-Tags 2009 veröffentlich worden.

Ab April sollen in Versuche in mehreren hundert Wohnungen in Deutschland und der Schweiz starten. Für Mai erhofft man die Zertifizierung des digitalSTROM-Chips, dem Rückgrat der Powerline-Steuerung, durch den VDE. Konkrete Preise sollen erst auf der Messe Light+Building im April zu erfahren sein. Ab September sollen OEM-Bauteile verfügbar sein.

Der Server verarbeitet Ereignisse auf verschiedenen Abstraktionsstufen, darunter auch zeit- oder skriptgesteuerte Aktionen, lässt sich per SOAP und JSON zum Beispiel an JavaScript-Software koppeln, die in einem Web-Browser läuft. Um ohne reale Automationshardware entwicklen und testen zu können, kann die Umgebung simuliert werden. Für die für April anvisierte Version 0.9 ist ein rollenbasierter Zugangsmechanismus geplant, um den Zugriff etwa auf Geräte und die mitgeloggten Daten, darunter die gerätespezifische Energienutzung, zu sichern.

Durch die Open-Source-Freigabe lässt sich die Server-Software im Prinzip an andere Heimautomatisierungslösungen anbinden, zum Beispiel KNX.

Siehe dazu auch:

• Das Strom-Netz – IT in der Stromversorgung: Twitternde Stromzähler und abwartende Waschmaschinen, in c't 2/10, S. 68, im heise-Kiosk erhältlich

(anw)