PC-Markt: Umsatzeinbruch trotz Absatzrekord
Laut Bitkom kann die IT-Branche hierzulande mit einem neuen Absatzrekord von über 13 Millionen PCs zum Jahresende rechnen. Der allgemeine Preisverfall und der Trend hin zu kostengünstigen Netbooks lässt die Umsätze jedoch um fast fünf Prozent einknicken.
Die wirtschaftliche Krise wirkt sich hierzulande kaum spürbar auf das PC-Geschäft aus – zu dieser Einschätzung kommt zumindest der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom). Erhebungen des Branchenverbandes zufolge steuern die PC-Hersteller im laufenden Jahr einen neuen Absatzrekord an: über 13 Millionen stationäre und mobile Rechner sollen 2009 in Deutschland verkauft werden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs um rund 900.000 Geräte – respektive acht Prozent.
"Nie zuvor wurden so viele Personal Computer verkauft wie 2009", verkündet Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. Die Gründe für den Verkaufsrekord könnten sich unterdessen zu einem nachhaltigen Problem für die Branche entwickeln. Denn das PC-Geschäft ist nicht nur von einem anhaltenden Preisverfall gekennzeichnet, mit den beliebten Netbooks hat sich zudem eine neue Geräteklasse etabliert, die auch neue Dimensionen hinsichtlich des Einstiegspreises definiert – unterhalb von 300 Euro.
Netbooks und mobile PCs insgesamt machen denn auch mit rund zwei Dritteln den Löwenanteil aller verkauften Rechner aus. Netbooks werden nach Schätzung des Bitkom auf einen Anteil gut 22 Prozent kommen. Einhergehend mit dem Trend zu kostengünstigen mobilen Rechnern und dem allgemeinen Preisverfall bei PCs sollen die Umsätze der Branche um fast fünf Prozent auf 6,8 Milliarden Euro einknicken. Allein bei Notebooks registriert der Bitkom ein Absinken des durchschnittlichen Verkaufspreises um 13 Prozent auf 550 Euro. Im Vergleich zu 2007 beträgt das Minus sogar 30 Prozent.
Entscheidende Wachstumsimpulse steuerte vor allem der private Konsum bei, wie die Zahlen des CEMIX für die erste Jahreshälfte zeigen. Allerdings verzeichneten auch die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und die GfK Marketing Services GmbH (GfK) einen zum Teil deutlichen Preisverfall – Notebooks sind gut 17 Prozent günstiger als im ersten Halbjahr 2008, Desktop-PCs immerhin noch rund 8 Prozent. Dank der gestiegenen Verkaufszahlen bleibt unter dem Strich aber ein Umsatzplus im Consumer-Geschäft.
Die negative Umsatzentwicklung im Gesamtmarkt deutete sich indessen bereits in der ersten Jahreshälfte an. So meldeten die Marktforscher von Gartner für das zweite Quartal hierzulande insgesamt rückläufige Verkaufszahlen. Allein Acer, HP und Asus steigerten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Dabei profitierten die Hersteller von der erhöhten Nachfrage nach mobilen Rechnern – insbesondere Netbooks. Mit einem Anteil von 80 Prozent dominieren Acer, Asus und Samsung im Netbook-Geschäft hierzulande. (map)