Paid Content: Zeitungsriesen steigen bei Blendle ein
Axel Springer und die New York Times investieren ein paar Millionen in ein niederländisches Startup, das eine Plattform für journalistische Inhalte samt einer Bezahllösung entwickelt.
Der Medienkonzern Axel Springer und die New York Times investieren gemeinsam drei Millionen Euro in das niederländische Medien-Startup Blendle. Das Unternehmen wurde 2013 von zwei jungen Journalisten gegründet und betreibt eine Art digitalen Kiosk, bei dem Leser für einzelne Artikel bezahlen. Seit Ende April ist das Angebot in den Niederlanden erhältlich. Blendle läuft auf allen Plattformen im Browser und als App unter Android und Windows Phone, eine iOS-App ist in Entwicklung.
In den Niederlanden hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 130.000 registrierte Nutzer, die auf Artikel "so gut wie aller niederländischer Zeitungen und Magazine" zugreifen können. Dabei hat bisher ein Fünftel der Nutzer auf das zur Anmeldung mit 2,50 Euro ausgestattete Konto erneut Geld eingezahlt, erklärt das Unternehmen nicht ohne Stolz.
Blendle-Nutzer können durch das gesamte Angebot stöbern und zahlen erst, wenn sie einen Artikel tatsächlich lesen. Den Preis für die Artikel legen die Verlage fest, er liegt nach Unternehmensangaben im Schnitt bei 20 Cent. Davon reicht Blendle 70 Prozent an die Verlage weiter.
"Blendle hat Potenzial"
"Als Verleger wollen wir die Leser davon überzeugen, für guten Journalismus zu bezahlen, auch im digitalen Zeitalter", erklärte Springer-CEO Mathias Döpfner. Er freut sich besonders, dass es ein europäisches Startup ist, das eine einfach zu benutzende Plattform für bezahlten Journalismus entwickelt hat. "Blendle hat das Potenzial, junge und internetaffine Nutzer anzuziehen."
Ob Blendle nach dem Einstieg der beiden Medienriesen als nächstes in Deutschland und den USA startet, will das Unternehmen noch nicht sagen. Derzeit führen die Blendle-Gründer Alexander Klöpping und Marten Blankesteijn Gespräche mit weiteren Verlagen im Ausland.
Update 29.10. 12:30 Uhr: Verfügbarkeit der Apps für Android und Windows Phone ergänzt. (vbr)