Panasonic steigt bei Elektroauto-Pionier Tesla ein

Nach Daimler und Toyota investiert mit Panasonic ein dritter Weltkonzern in das kalifornische Start-up. Zugleich rückt Tesla von seiner bisherigen Linie ab, Li-Ion-Akkus für seine Autobatterien von verschiedenen Anbietern zu beziehen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Panasonic-Konzern erwirbt einen rund zweiprozentigen Anteil an dem kalifornischen Hersteller von Elektroautos Tesla Motors. Die Japaner hätten Tesla-Aktien im Wert von 30 Millionen US-Dollar (derzeit rund 21,4 Millionen Euro) erworben, teilten die Unternehmen jetzt mit.

Nach den Autobauern Daimler und später Toyota erwirbt mit dem Elektronikriesen ein dritter Weltkonzern einen Minderheitsanteil an dem Start-up, das mit dem Roadster bekannt geworden ist. Bislang ist der batteriebetriebene Zweisitzer das einzige Modell der Amerikaner – 2012 soll ein familientaugliches Elektroauto folgen.

Naoto Noguchi, Chef der Panasonic-Sparte "Energy Company" und Tesla-CEO Elon Musk (von links)

(Bild: Business Wire/Tesla Motors)

Mit dem Einstieg von Panasonic rückt Tesla von seiner bisherigen Linie ab, Lithium-Ionen- (Li-Ion)-Akkus für seine Autobatterien von einer Mehrzahl von Anbietern zu beziehen. Von der Entscheidung für Panasonic als "preferred supplier" verspricht sich Tesla-CEO Elon Musk zum einen geringere Stückkosten. Zum anderen biete der neue Anteilseigner Li-Ionen-Akkus mit der derzeit höchsten Energiedichte an.

Auch kooperiert Panasonic direkt mit Toyota im Bereich der Elektromobilität: Im Rahmen ihres Joint-Ventures Primearth EV Energy (vormals Panasonic EV Energy) werden unter anderem Akkus für die aktuelle Generation des Hybridfahrzeugs Toyota Prius gefertigt.

Tesla Motors war Mitte 2010 an die Börse gegangen und sammelte dabei knapp 189 Millionen US-Dollar ein, ist aber bislang nicht aus den roten Zahlen gekommen. Im August gaben die Kalifornier bekannt, ihren Quartalsverlust auf 38,5 Millionen US-Dollar ausgeweitet zu haben. Kurz vor der für kommende Woche terminierten Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal äußerte CEO Musk die Erwartung, dass das Unternehmen frühestens in zwei Jahren profitabel sein werde.

Zwar wurden von dem umgerechnet ab 84.000 Euro teuren Tesla Roadster gerade 1200 Stück (Stand August 2010) verkauft, doch gilt der Wagen als technologischer Vorreiter. So fertigt Tesla derzeit auch Batterien für den Elektro-Smart des Daimler-Konzerns. Für die Batterieversion des kleinen Toyota-Geländewagens RAV4 liefern die Kalifornier den kompletten elektrischen Antriebsstrang. (ssu)