Prozessorneuheiten von AMD, Intel und VIA
Der schnellste AMD-Vierkern wird etwas sparsamer, Intel bringt einen neuen Xeon, und VIA stellt die Baureihe Nano 3000 vor.
In ganz unterschiedlichen Leistungs- und Anwendungsbereichen treten x86- beziehungsweise x64-Prozessorneuheiten der drei konkurrierenden Firmen AMD, Intel und VIA Technologies an. AMD hat den Desktop-PC-Prozessor Phenom II X4 965 Black Edition, also das aktuelle Flaggschiff mit 3,4 GHz Taktfrequenz, etwas sparsamer gemacht: Dank leicht niedrigerer Betriebsspannung kommt er nun unter Volllast mit 125 statt 140 Watt Thermal Design Power (TDP) aus. Der Preis ist seit der Erstvorstellung der 140-Watt-Version im August kräftig gefallen, insbesondere zu dem Zeitpunkt, als Intel den Core i5-750 herausbrachte. Zurzeit jedenfalls bekommt man den Phenom II X4 965 ab etwa 150 Euro.
Deutlich teurer ist Intels Xeon W3565 für Workstations mit einer LGA1366-Prozessorfassung: Der OEM-Einkaufspreis – wie üblich bei Bestellungen von 1000 Stück – liegt bei 562 US-Dollar. Die nominelle Taktfrequenz des Xeon W3565 beträgt wie beim sehr ähnlichen (und gleich teuren) Core i7-960 3,2 GHz, der Xeon unterstützt aber zusätzlich die Netzwerkadapter-Beschleunigungsfunktion Direct Cache Access (DCA, PDF-Datei) und sein Speicher-Controller kann beim Einsatz von ECC-Speicher RAM-Fehler korrigieren.
Schließlich kündigt VIA eine neue CPU-Baureihe namens VIA Nano 3000 an, deren Großserienfertigung im ersten Quartal 2010 anlaufen soll, also ein Jahr nach der Vorstellung der ersten Nano-Generation. Die neuen Nanos wurden an mehreren Stellen optimiert: Sie erreichen etwas höhere Taktfrequenzen, unterstützen SSE4-Befehle und besitzen Virtualisierungsfunktionen. Mit diesen Eigenschaften – und der 64-Bit-Unterstützung – sollen sie gegen den direkten Konkurrenten Intel Atom punkten; offenbar hofft VIA, außer Lenovo und Samsung noch andere große Netbook-Hersteller von den Nano-Qualitäten überzeugen zu können. Deshalb bezeichnet VIA den Isaiah-Kern des Nano 3000 auch als die "weltweit energieeffizienteste Out-of-Order-x86-Architektur" – beim Atom setzt Intel auf die sparsamere In-Order-Verarbeitung, kompensiert diesen Nachteil aber mit Hyper-Threading. (ciw)