Qualcomm will neuronale Prozessoren in Smartphone-Chips integrieren

Der MarktfĂĽhrer fĂĽr Smartphone-Prozessoren entwickelt mit Partnern Schaltungen fĂĽr neuronale Netze, die sich in kommende Systems-on-Chip integrieren lassen, um neuartige Bedienkonzepte und effiziente Bilderkennung einzubauen.

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Neuronale Prozessoren sollen kĂĽnftig neben CPU-Kernen, GPU und anderen Controllern direkt in Smartphone-SoCs eingebaut werden.

(Bild: Qualcomm)

Auf der Veranstaltung EmTech 13 der MIT Technology Review kĂĽndigte der Qualcomm-CTO Matt Grob an, sogenannte Neuronal Processing Units (NPUs) in kĂĽnftige Systems-on-Chip (SoCs) fĂĽr Smartphones integrieren zu wollen. Dazu kooperiert Qualcomm seit einigen Jahren unter anderem mit der Brain Corporation, an der sich der Smartphone-SoC-MarktfĂĽhrer auch finanziell beteiligt hat.

Die NPU soll bestimmte Algorithmen wesentlich effizienter als ein normaler Mikroprozessor verarbeiten. Grob erwähnte als potenzielle Einsatzgebiete beispielsweise die Echtzeit-Mustererkennung in Videos oder auch neuartige Bedienungsfunktionen, etwa eine lernfähige Gestensteuerung oder kontextabhängige Sprachkommandos. Ähnlich wie man einen Hund mit sehr einfachen Anweisungen dressiere, solle man künftig Funktionen eines Mobiltelefons "programmieren" können.

Außer der NPU im Smartphone-SoC ist laut Matt Grob vor allem auch eine leistungsfähige Programmierumgebung nötig, um Software schreiben zu können. Qualcomm lädt eine begrenzte Zahl von Interessenten ein, mit den jetzt verfügbaren NPU-Werkzeugen zu experimentieren. Dazu sollen sich Forschungsinstitute und Firmen an Qualcomm wenden.

Die Brain Corporation arbeitet auch an Projekten zu neuronalen Netzen, die die US-Agentur DARPA fördert. Im Februar 2012 wechselte Dr. Todd Hylton, der bei der DARPA unter anderem das Projekt SyNAPSE anschob, als Senior Vice President zur Brain Corporation. Auch die EU will die Gehirnsimulation mit Geld fördern. (ciw)