RIM-Chef und Bundestagspräsident feiern den ersten Blackberry aus Bochum
Nur knapp 12 Monate benötigte das neu zusammengestellte Team in Bochum für die Entwicklung des Blackberry Bold 9700.
Das im vorigen Jahr eröffnete Forschungszentrum von RIM präsentiert schon nach relativ kurzer Zeit sein erstes Ergebnis: den Blackberry Bold 9700. Der Senior Vice President der Handheld Business Unit von RIM, Thorsten Heins, wies darauf hin, dass der Entwicklungsprozess für ein Gerät normalerweise 15 bis 16 Monate in Anspruch nehme. Das deutsche Team habe diese Arbeit in knapp 12 Monaten erledigt.
Wohl auch mit ein wenig Häme bezüglich des finnischen Handy-Herstellers Nokia, der den Standort in Bochum aus Kostengründen aufgegeben hatte, lobte Heins im speziellen die deutsche Arbeitsleistung. Er betonte, dass man nicht alles an Zahlen festmachen könne. Vor einem Jahr startete das kanadische Unternehmen in Bochum mit 120 Mitarbeitern, von denen 90 aus dem Nokia-Mitarbeiterstamm übernommen wurden. Um qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen unterhält RIM Kooperationen mit den lokalen Universitäten und unterstützt Studenten mit finanziellen Mitteln und Projekten.
Auch der extra aus Kanada angereiste RIM-CEO Mike Lazaridis honorierte die Wissenschaftsleistung und lobte die deutsche Tüchtigkeit in seiner Ansprache. Die Bürgermeisterin Bochums, Ottilie Scholz, und als Vertreter des Deutschen Bundestages Bundestagspräsident Norbert Lammert wohnten der Veröffentlichung ebenfalls bei. Lammert zeigte sich in seiner Rede erfreut über das erste Ergebnis des RIM-Forschungszentrums und betonte, dass Bochum weiterhin ein wichtiger Technologie-Standort in Deutschland sei.
RIM will den Standort Bochum noch weiter ausbauen und seinen dortigen Mitarbeiter-Stamm von derzeit 210 auf etwa 270 ausbauen. Demnächst übernimmt die Firma ein ehemaliges Gebäude der Firma ThyssenKrupp, um Tests zur Qualitätssicherung durchzuführen. Neben dem nun vorgestellten Blackberry Bold 9700 entwickelt das Team in Bochum zwei weitere Geräte, zu denen sich die RIM-Vertreter aber noch nicht äußern wollten.
Beim Blackberry Bold 9700 handelt es sich um eine verbesserte Variante des Modells 9000 . Das 9700 soll das schon länger verkaufte Bold 9000 aber nicht ersetzen. Es funkt mit WLAN, Bluetooth und HSDPA; das Gerät ist mit 60 mm Breite und 14 mm Dicke etwas kleiner als das 9000er-Modell. Es enthält einen Prozessor mit ARM7-Architektur und 624 MHz, wie er auch in Geräten wie dem Palm Pre und dem iPhone 3GS zu finden ist.
Einen Touchscreen bringt das Blackberry 9700 allerdings nicht mit, sondern ein gewöhnliches 2,4-Zoll-Display mit einer Auflösung von 480 × 360 Pixel. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Mini-QWERTY-Tastatur und ein kleines Trackpad, dass ähnlich wie ein Maus-Sensor die Fingerbewegung mit Hilfe einer Fotolinse registriert. Auf der Rückseite befindet sich eine 3,2 Megapixel-Kamera nebst Blitzlampe, die ein Autofokus-Objektiv mit Bildstabilisator besitzt.
Der Prozessor greift auf 256 MByte Flash und 256 MByte RAM zu. Mit microSDHC-Karten bis zu 32 GByte, die auch während des Betriebes gewechselt werden können, kann der Nutzer den Flash-Speicher erweitern. Mit einer Akku-Ladung soll das Blackberry Bold 9700 bis zu 6 Stunden Gesprächszeit ermöglichen. Das Blackberry Bold 9700 soll Mitte November erhältlich sein. Preise wollte RIM noch nicht nennen, sondern verwies auf seine Partner. Weitere Daten zum neuen Bold 9700 finden sich auch in unserer Handy-Datenbank. (dal)