Russen attackieren angeblich Computer des Weißen Hauses

Zuletzt sprangen mehrfach Eindringlinge über den Zaun des Weißen Hauses. Nun zeigt ein Hackerangriff, dass auch die Computer um Präsident Obama nicht so sicher sind, wie es scheint. Steckt Russland dahinter?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 189 Kommentare lesen
Angeblich russische Hackerattacke auf Computer des Weißen Hauses
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Das Weiße Haus ist anscheinend Ziel eines Hackerangriffs geworden. Im Computernetzwerk der Mitarbeiter von US-Präsident Barack Obama seien verdächtige Aktivitäten beobachtet worden, sagte ein ranghoher Regierungsbeamter der dpa am Dienstagabend. Der Zugang zu einigen Diensten des Netzwerks sei daher unterbrochen worden.

Die Schaltzentrale der USA im Visier von Hackern

(Bild: George Rex, CC BY-SA 2.0/heise online)

Computer und Systeme seien zwar nicht beschädigt worden. Allerdings seien einige "Elemente des nicht vertraulichen Netzwerks betroffen", sagte der Regierungsbeamte. Der vorübergehende Ausfall und der Verbindungsverlust seien aber lediglich die Folge dessen, um die Regierungsnetzwerke zu schützen. Es gebe keine Hinweise, dass vertrauliche Netzwerke durchbrochen wurden. Ob Daten gestohlen wurden, sagte der Beamte nicht.

Nach Informationen der Washington Post arbeiten die verantwortlichen Hacker offenbar für die russische Regierung. FBI, Secret Service sowie der Geheimdienst NSA sind dem Blatt zufolge an den Ermittlungen beteiligt. Der Hinweis sei von einem Verbündeten gekommen. Die Attacke fand demnach in den vergangenen zwei bis drei Wochen statt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf anonyme Quellen. Das Intranet oder der Zugang über einen VPN-Client seien zwar einige Zeit abgeschaltet worden, der E-Mail-Dienst funktionierte bis auf einige Verzögerungen aber wie gewohnt.

Jede verdächtige Aktivität im Exekutivbüro des Präsidenten werde sehr ernst genommen, sagte der Regierungsangehörige. Die Sicherheitsstandards würden laufend überprüft. Wie auch sonst seien in diesem Fall umgehend Schritte eingeleitet worden, um die verdächtigen Aktivitäten zu begrenzen.

Das Büro von Obama sowie anderer Regierungsstellen und Ministerien sind in der Vergangenheit bereits mehrfach ins Visier von Hackern geraten. Obamas Büro erreichten täglich entsprechende Warnungen zur Cyberspionage, sagte der Beamte. Auch die NATO, die ukrainische Regierung und Auftragnehmer des US-Militärs wurden Berichten zufolge bereits von russischen Hackern ausspioniert. Laut Washington Post gelten die Russen aus Sicht der US-Behörden als Spitzenreiter in Sachen Cyberspionage. (mho)