SAP mit Gewinnsprung

Der Umstieg auf Mietsoftware statt klassischer Lizenzen trägt Früchte: Trotz einer Erlössteigerung um nur fünf Prozent hat der Softwarekonzern SAP seinen Gewinn um 28 Prozent gesteigert.

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SAP-Zentrale in Walldorf

(Bild: SAP)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Softwarekonzern SAP hat im ersten Quartal trotz eines schwächeren Geschäftsverlaufs seinen Gewinn deutlich steigern können. Das operative Ergebnis legte nach vorläufigen Zahlen gegenüber dem Vorjahr um 28 Prozent auf 810 Millionen Euro zu, wie SAP mitteilte. Damit schlug sich SAP erneut deutlich besser als sein Rivale Oracle. Im Vorjahr hatte der Umbau des Geschäftsmodells auf den Gewinn des Softwarekonzerns gedrückt. Seine komplette Quartalsbilanz legt SAP erst am 20. April vor.

Die Gesamterlöse stiegen nur um fünf Prozent auf 4,73 Milliarden Euro. Die Umsätze mit klassischen Softwarelizenzen waren zurückgegangen, während das neue Geschäft mit Mietsoftware erneut zweistellig gewachsen war. Das bringt den Walldorfern stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen.

Der Umbau hat allerdings auch negative Auswirkungen. Teilweise drückte die Umstellung auf den Gewinn. In den vergangenen Jahren hatte SAP außerdem weltweit Stellen in weniger zukunftsträchtigen Abteilungen gestrichen, die nicht so stark wie das Neugeschäft wuchsen. Ein dafür gestartetes Abfindungsprogramm in Europa drückte im vergangenen Jahr zusätzlich auf den Gewinn. Zuletzt hatte SAP seine Erlöse auch dank Übernahmen gesteigert. Für das laufende Jahr hatte der Konzern schon prognostiziert, dass sich das Wachstum deutlich abschwächen wird.

Erst vor wenigen Wochen war der Vertrag von SAP-Chef Bill McDermott bis 2021 verlängert worden. Der 54-Jährige US-Amerikaner führt den Dax-Konzern mit seinen über 75 000 Mitarbeitern seit 2014 allein, zuvor teilte er sich das Amt vier Jahre mit Jim Hagemann Snabe. McDermott hat vergangenen Juli in den USA nach einem schweren Unfall ein Auge verloren. In dessen Folge hatte es Spekulationen gegeben, dass während seiner Abwesenheit andere Manager an Einfluss gewonnen hätten und McDermott zurücktreten könnte. Der SAP-Chef selbst hatte im September betont, er sei wieder voll einsatzfähig. (jow)