SETI-Institut unterbricht Suche nach auĂźerirdischer Intelligenz

Das nach Microsoft-Mitgründer Paul Allen benannte Radioteleskop-Interferometer ATA in Kalifornien befindet sich seit vergangener Woche im "Ruhezustand". Grund sind Finanzierungsprobleme. Das temporäre Aus bietet aber auch die Chance zur Selbstkritik.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Derzeit umfasst das Allen Telescope Array 42 Empfangsschüsseln – geplant waren 350.

(Bild: SETI)

Das kalifornische SETI-Institut (Search for Extraterrestrial Intelligence) hat eigenen Angaben zufolge die Suche nach außerirdischem Leben vorübergehend eingestellt. Grund sind Finanzierungsprobleme der University of California, Berkeley (UCB), die das Hat Creek Radio Observatory (HCRO) betreibt, wo auch die insgesamt 42 Schüsseln des Allen Telescope Array (ATA) stehen. Das nach Microsoft-Mitgründer Paul Allen benannte Radioteleskop-Interferometer diente bislang als Datenquelle für die rund 130 Mitarbeiter des SETI-Instituts – seit vergangener Woche befindet es sich aber im "Ruhezustand".

"Ruhezustand heißt, dass die Anlage nicht für die eigentlichen Aufgaben zur Verfügung steht, sondern von einem deutlich reduzierten Serviceteam im Safe Mode betrieben wird", erklärt der Leiter des Instituts, Tom Pierson, in einer Mail an SETI-Förderer (PDF-Datei). Das Hauptproblem seien fehlende Gelder. So habe etwa die National Science Foundation (NSF) ihre HCRO-Unterstützung auf rund ein Zehntel früherer Zahlungen reduziert. Darüber hinaus machten sich Haushaltskürzungen des Staates Kalifornien bemerkbar: Zuwendungen an das Radio Astronomy Laboratory der UCB würden inzwischen deutlich geringer ausfallen.

Laut Pierson werden pro Jahr mindestens 1,5 Millionen US-Dollar für den Betrieb des ATA und eine weitere Million für die wissenschaftliche Arbeit des SETI-Instituts benötigt. Man versuche derzeit, das Geld für zwei Jahre Arbeit aufzubringen, verdeutlicht der SETI-Chef – wobei in seiner Mail auch etwas Selbstkritik mitschwingt: Statt die Radioteleskope wie bislang "auf Sterne auszurichten, wo vielleicht Planeten sind oder aber auch nicht", wolle man künftig gezielt die 1235 Planetenkandidaten ins Visier nehmen, die bislang vom Kepler-Teleskop entdeckt wurden. Bis dahin soll unter anderem die Zusammenarbeit mit Freiwilligen im SetiQuest-Projekt ausgebaut werden. (pmz)