SOPA verliert öffentliche Befürworter
Unter dem Druck der Öffentlichkeit bröckelt die Front der erklärten Befürworter des Anti-Piraterie-Abkommens SOPA.
Eine unauffällig aktualisierte Liste mit erklärten Befürwortern des US-amerikanischen Gesetzesentwurfs gegen Software-Piraterie SOPA (Stop Online Piracy Act) ist unter anderem um die Einträge namhafter Spieleproduzenten wie Nintendo und Sony Electronics geschrumpft, wie das Magazin Business Insider berichtet. Noch im November nahm sich die Liste (PDF) mit Protagonisten des umstrittenen Gesetzes, das Urheberrechts-Inhabern weit reichende Sanktionen gegen vermeintliche Verletzer dieser Urheberrechte in Aussicht stellt, deutlich länger aus als jetzt.
Der prominenteste Abtrünnige unter den Ex-Protagonisten ist der Domain-Registrar Go Daddy, dem die Ausgestaltung des Gesetzestexts neuerdings unzureichend erscheint. Diesem Unternehmen hatten mehrere tausend Kunden aufgrund seiner vorherigen Haltung den Rücken gekehrt, und auch das Web-Lexikon Wikipedia hatte geschäftliche Konsequenzen angedroht. Sony Electronics und Nintendo bekamen ebenfalls öffentlichen Druck zu spüren, und zwar in Gestalt einer Bedrohung durch die Hacker-Gruppe Anonymous. Jetzt steht zwar – im Gegensatz zur Sony Music Corporation – Sony Electronics nicht mehr auf der SOPA-Befürworterliste, doch ändert das nichts an der Lage, dass dieses Unternehmen ebenso wie Nintendo weiterhin Mitglied der Entertainment Software Association ist, welche sich sehr wohl zu dem Gesetzesentwurf bekennt. (hps)