SPD-Landesminister Pistorius fordert Vorratsdatenspeicherung
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat sich fĂĽr eine schnelle EinfĂĽhrung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen.

Die Vorratsdatenspeicherung würde Polizei und Justiz eine schnellere Aufklärung insbesondere in den Bereichen Terrorismus und organisierte Kriminalität ermöglichen, sagte Pistorius der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
"Ohne die Möglichkeiten einer Vorratsdatenspeicherung sind die Ermittlungsbehörden praktisch blind, wenn die Kommunikation der Täter und die Straftatbegehung überwiegend oder ausschließlich über das Netz und mit mobilen Kommunikationsmitteln stattgefunden hat." Da eine europäische Regelung nicht in Sicht sei, müsse der Bund "schnell eine tragbare nationale Lösung" vorlegen.
Der Europäische Gerichtshof hatte die Vorratsdatenspeicherung in der EU 2014 gekippt. In Deutschland gibt es schon seit Jahren kein Gesetz mehr dazu. Das Bundesverfassungsgericht hatte die deutschen Vorgaben 2010 verworfen.
Zuletzt hatte sich der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel gegen Widerstand in der eigenen Partei klar fĂĽr eine rechtskonforme Regelung zur WiedereinfĂĽhrung der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen. DatenschĂĽtzern warnen vor einem Sammeln von Verbindungsdaten ohne konkreten Anlass. (uk)