SSD-Schlacht bei Server-Benchmarks

Für seine neuen POWER7-Systeme hat IBM bereits eine Reihe von Testergebnissen veröffentlicht. Jetzt liegen auch die Resultate vor, die beim TPC-C erreicht wurden. Dabei zeigt sich, dass der eigentliche Wettkampf unter den Server-Spezialisten weniger auf Prozessor- denn auf Massenspeicherebene stattfindet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ralph HĂĽlsenbusch

Mitte August hatte IBM eine Reihe von Benchmark-Ergebnissen veröffentlicht, um die Leistung der neuen POWER7 -Server zu belegen. Inzwischen liegen auch die Resultate, die IBMs Server im TPC-C erreicht haben, beim Transaction Council offiziell vor. Allerdings hat IBM dafür nicht ihren jüngst vom Stapel gelaufenen Power 795 genutzt, sondern einen Cluster mit bereits im Februar 2010 vorgestellten Power 780. Die Konfiguration bestand aus drei Knoten, von denen jeder 8 Prozessoren, 64 Cores und 256 SMT-Threads bietet. Der Cluster betreibt eine DB2-Datenbank (Version 9.7) mit insgesamt 768 Threads. Damit gelang IBM ein Durchbruch: Der erste Rechner, der die 10-Millionen-Marke mit 10.366.254 tpmC geknackt hat. Die Maßeinheit "tpmC" steht für Transaktionen pro Minute im TPC-C.

Komplex: Die drei Power-780-Server flankieren eine groĂźe Menge von Massenspeichern und Clients.

(Bild: IBM)

IBM will damit vor allem HP und Oracle/Sun Microsystems in die Schranken verweisen. Allerdings wirkt der Vergleich mit dem betagten Superdome vom HP aus dem Jahr 2007 etwas weit hergeholt. Der Cluster von Sun stellte sich im März 2010 mit 12 SPARC Enterprise T5440 und Oracles Datenbank der Konkurrenz. Pro Knoten bieten 4 UltraSPARC T2 Plus 32 Cores und 256 Threads. Bei einer genaueren Analyse der technischen Daten stößt man nicht nur auf eine beachtliche Zahl von Clients – 96 bei IBM und 24 bei Sun –, sondern auf Massen von Speicher, unter denen vor allem die Solid-State Disks (SSDs) respektive Flash-Module bei Sun ins Auge springen. Hier beginnt die eigentliche Schlacht: 672 SSDs mit je 177 GByte bei IBM stehen gegen 4800 SSDs, jede allerdings nur 24 GByte groß. Hinzu kommen noch ganze Batterien von SAS- und SATA-Festplatten, 555 bei IBMs Cluster und 833 bei dem UltraSPARC-T2-Cluster von Sun.

Da bei Transaktionen vor allem die I/O-Performance zählt, findet der eigentliche Wettkampf weniger auf der Prozessor- denn auf der Massenspeicherebene statt. IBM kann hier mit seinen großen SSDs punkten, denn je größer die Zahl der Module, desto mehr Overhead entsteht bei der Datenübertragung. Bemerkenswert ist zudem, dass IBM wie Sun noch auf 1-GB-Ethernet setzen. (rh)