Samsung schwächelt

Samsung hat im vierten Quartal 2013 weniger Gewinn verzeichnet als noch im Rekordquartal zuvor. Der Gewinn fiel um 11 Prozent. Als Grund gab der südkoreanische Hersteller hohe Marketingkosten und Sonderausgaben an.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Trotz eines Rückgangs im wichtigen Schlussquartal hat Samsung seinen Jahresgewinn 2013 gesteigert. Im Gesamtjahr erwirtschaftete der Apple-Konkurrent einen Gewinn in Höhe von knapp 30,5 Billionen Won (20,5 Milliarden Euro) - ein Plus von 27,7 Prozent. Allerdings hat Samsung im Schlussquartal 2013 deutlich weniger verdient als im Rekordvierteljahr davor. Der Überschuss fiel im Vergleich zum dritten Quartal um elf Prozent auf 7,3 Billionen Won (knapp 5 Milliarden Euro), wie der Hersteller von Speicherchips, Fernsehern und Handys am Freitag mitteilte. Damit fiel der Gewinn so niedrig aus, wie schon seit 2011 nicht mehr.

Sein Quartalsergebnis habe die Markterwartungen enttäuscht, räumte Samsung ein. Das Unternehmen aus Südkorea führte den Rückgang unter anderem auf höhere Marketingkosten, negative Währungseinflüsse und einmalige Sonderausgaben zurück. Hierzu zählt offenbar auch eine Bonuszahlung in Höhe von 800 Millionen Won, die Samsung im Rahmen der 20 Jahrsfeier an seine Mitarbeiter ausschüttete. Im dritten Quartal 2013 konnte der Hersteller einen Rekordgewinn verzeichnen und begründete dies damals mit dem Smartphone-Boom und höheren Chippreisen.

Bereits Anfang Januar hatte Samsung vorläufige Quartalszahlen vorgelegt. Da wurde schon deutlich, dass vor allem der operative Gewinn im vierten Quartal deutlich unter dem Niveau des dritten Quartals lag. Das operative Ergebnis sackte um 18,3 Prozent auf rund 8,3 Billionen Won ab. Im Jahresvergleich stieg der Gewinn allerdings dank der Marktdominanz bei Smartphones und der robusten Chip-Nachfrage um 3,6 Prozent. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,7 Prozent auf 59,28 Billionen Won. Auch gegenüber dem dritten Quartal mit 59,08 Billionen Won stieg der Umsatz leicht.

Im Bereich der Halbleiter konnte Samsung seinen operativen Gewinn im letzten Quartal 2013 im Jahresvergleich von 1,42 Billionen auf knapp zwei Billionen Won steigern. Bei Tablets & Smartphones nahmen die Südkoreaner deutlich weniger ein. Hier wird darüber spekuliert, dass auch die große Konkurrenz mit dem Release eines neuen iPhones und neuer Android-Konkurrenten von Huawei oder Sony ihren Teil zu beigetragen haben könnten. Dies zeigt vor allem, dass sich der Wettbewerb verschärft. Da in diesem Segment aber auch dir größten Marketingaktivitäten stattfanden, begründet Samsung den geringeren Gewinn mit mehr Werbekosten. Bei den TV-Geräten stieg der Gewinn im vierten Quartal 2013 leicht an, obwohl hier die Marktlage allerorts als sehr schwierig galt. Laut Samsung haben vor allem die Geräte mit mehr als 60 Zoll Bildschirm und Smart-TVs zu den besseren Gewinnwerten beigetragen. Auch im Umsatz legte der Hersteller hier ordentlich zu.

Die Aussichten des Unternehmens auf das Geschäftsjahr 2014 fielen gemischt aus. Im ersten Quartal werde es schwierig sein, das Ergebnis aufrgund der schwächeren Saison für die IT-Industrie zu verbessern, hieß es. "Wir erwarten, dass das Jahr 2014 dem Muster des vergangenenJahres folgt - wie gewöhnlich eine schwache erste und eine starke zweite Hälfte", wurde Samsung-Manager Robert Yi zitiert. Bei den Investitionen will Samsung sich konservativ verhalten. Sie sollen sich in etwa auf dem Niveau von 2013 in Höhe von 23,8 Billionen Won bewegen. Mit Blick auf das Geschäft mit Bildschirmen erwartet Samsung, dass vor allem durch sportliche Großereignisse wie die Olympischen Winterspiele in Sotschi und die Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer in Brasilien die Nachfrage nach großen Fernsehgeräten anziehen werde. Bei Halbleitern rechnet Samsung weiter mit einer robusten Nachfrage. (mit Material der dpa) (roh)