Scareware jetzt mit Live-Support

Der Live-Chat soll arglose Opfer von der vermeintlichen Seriösität der Scareware überzeugen.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Anbieter von Scareware bieten für ihre Nervprogramme inzwischen echten Live-Support, wie Nicolas Brulez von Kaspersky festgestellt hat. Wer etwa den vermeintlichen Virenscanner "Security Master AV" installiert und den "Online Support" anklickt, hat im Chat die Gelegenheit, seine Fragen direkt an den Scareware-Hersteller zu richten. Debora Brown, Kendra Grace oder David Lee nehmen sich alle Zeit der Welt, um das Opfer in flüssigem Englisch von der trügerischen Seriosität der Software zu überzeugen und das überflüssige Vollprodukt an den Mann zu bringen. Alternativ kann man auch anrufen oder eine Mail an das Team schreiben.

Als besonderes Schmankerl hält der "Support" eine auf einen Tag limitierte Testversion des Vollprodukts bereit, welche die nicht existierenden Schädlinge zuverlässig vom System verbannt. Die imaginären Viren werden zuvor von der Testversion diagnostiziert. Auch ein Uninstaller für den „Security Master“ wurde Brulez angeboten. Dieser löschte die Scareware jedoch nur teilweise.

Die Herkunft der hilfsbereiten Scareware-Verteiler schreibt Nicolas Brulez Russland oder der Ukraine zu. Wie man die Scareware erkennt und welche Gefahren von ihr ausgesehen, erklärt der Artikel Scharlatane und Hochstapler auf heise Security. Erst kürzlich hat das FBI drei Männer angeklagt, die Internet-Nutzern in mehr als 60 Ländern rund 100 Millionen US-Dollar mit Scareware abgeknöpft haben sollen. (rei)