Schlaue Motoren mit Moti

Der Moti ist ein pfiffiger Arduino-kompatibler Servomotor, der den Bau eigener Roboter erheblich vereinfachen soll. Über eine API lässt er sich direkt aus dem Web oder eine Smartphone-App steuern.

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Von
  • Olaf Göllner

Moti ist ein Servomotor, der einen Arduino-kompatiblen Mikrocontroller und eine Reihe zusätzlicher Sensoren besitzt. Das Konzept hat das Arduino-Team offenbar so sehr beeindruckt, dass man es in einem offiziellen Blogeintrag bewirbt und Arduino-Mitgründer Massimo Banzi es persönlich auf Twitter anpreist. Das Kickstarter-Projekt richtet sich gezielt an Personen, die von der Robotik fasziniert sind, denen aber das technische Hintergrundwissen fehlt, eine komplette Motorsteuerung selbst zu konstruieren. Mit der Smartphone-App soll die Steuerung des Moti zudem auch ohne Programmierkenntnisse gelingen.

Der Moti ist ein Servomotor mit Arduino-kompatiblen Mikrocontroller und zusätzlichen Sensoren.

Die Motoren lassen sich über die Arduino IDE programmieren und besitzen zusätzlich eine eigene Web-API für die leichte Einbindung in eigene Projekte mit dem Smartphone oder Tablet. Für Android existiert bereits eine eigene App, die iOS-App wird derzeit noch entwickelt. Mehrere Motis lassen sich über Daisy-Chain verbinden, dabei erkennt die Software die angeschlossenen Motoren und kann diese auch separat ansteuern. Im Starter-Set ist auch ein Bluetooth-Shield enthalten.

Der Aufbau eines Moti-Moduls. Das Mikrocontroller-Board ist für knapp 22 Euro auch separat erhältlich.

Die Kosten für einen Moti-Smart-Motor belaufen sich mit Versandkosten auf 65 kanadische Dollar, was derzeit etwa 46 Euro entspricht. Das Moti-Team rechtfertigt die Kosten damit, dass ein eigener Aufbau mit ähnlichen Komponenten ebenfalls nicht günstiger realisierbar sei. Ein Starter-Set liegt zusammen mit Bluetooth-Shield, einem LiPo-Akku mit 7,4 Volt und Ladegerät bei 96 Euro. Zusätzlich lassen sich komplette Projekte bestellen, etwa ein Robotor-Auto für 140 Euro, ein Kamerawagen für 250 Euro oder ein Roboterarm für über 600 Euro.

Mit der Software-Schnittstelle lassen sich Steuerungen leicht programmieren.

Die Sensoren des Moti messen die Temperatur des Motors, die aktuelle Belastung (Traglast) und den Ladezustand des Akkus. Zusätzlich ermöglicht der Motor eine Positionsbestimmung und Auto-Shutdown. Er besitzt laut Projekt eine kontinuierliche Drehung, ohne Einschränkungen durch die Winkelposition der Motorwelle. Das Drehmoment beträgt 12 Kg/cm bei 6 Volt Spannung, was ungefähr 1,17 Newtonmetern entspricht. Die Hardware des Moti ist komplett quelloffen. Von hochgenauen Motorsteuerungen wie etwa CNC-Anwendungen raten die Entwickler momentan noch ab, wollen dies aber in späteren Produktversionen realisieren. (ogo)