Server-Blades in Ă–l

Dank Immersionskühlung sollen sich Blade-Server effizienter kühlen lassen und Platz sparen. Öl als Kühlmittel hat zwar eine geringere spezifische Wärmekapazität als Wasser, kühlt aber besser als Luft und verursacht bei Lecks keine Kurzschlüsse.

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Die US-amerikanische Firma Hardcore Computer hat mit dem Liquid Submerged Server (LSS 200) einen Server im Blade-Format entwickelt, der Immersionskühlung nutzt: Das gesamte Gerät sitzt in einem geschlossenen Gehäuse, welches Öl durchströmt. Bei diesem "Core Coolant" handelt es sich laut Sicherheitsdatenblatt um eine ungiftige und biologisch abbaubare Mischung auf Basis eines synthetischen Paraffins. Als Vorteile dieser Kühlmethode nennt Hardcore Computer unter anderem eine effizientere Kühlung, weil das Kühlmittel beispielsweise aus einem Rechenzentrum direkt zu Wärmetauschern transportiert werden kann, und der Umweg über Kaltluft entfällt. Weil das spezielle Rack keine Warmluft direkt an die Umgebung abgibt, lässt es sich auch an Standorten ohne Klimatisierung betreiben.

Der Server-Hersteller Boston hat das LSS 200 nun in sein Produktangebot aufgenommen und offeriert es auch in Deutschland. Allerdings nennt Boston weder Preise noch Liefertermine, und in dem Server-Einschub steckt mittlerweile leicht angestaubte Technik: Im Vergleich zum kürzlich vorgestellten Xeon E5 fällt der Xeon E5600 deutlich ab. Auch das Datenblatt (PDF-Datei) des LSS 200 bei Hardcore Computer lässt Fragen offen. So fehlen etwa genauere Angaben zu den Netzteilen, zum speziellen Chassis und zu den Öl-Kühlgeräten. Der LSS 200 soll auch den Einsatz einer PCIe-Erweiterungskarte ermöglichen, etwa eines Tesla-Beschleunigers oder einer InfiniBand-Adapterkarte – ob auch beides gleichzeitig klappt, bleibt ungewiss. Schließlich bleibt die Frage nach den Festplatten offen, erwähnt werden jedenfalls ausschließlich SSDs im 2,5-Zoll-Format.

Die komplette Platine wird vom Ă–l umspĂĽlt.

(Bild: Hardcore Computer)

In den USA verkauft Hardcore Computer auch die Desktop-Rechner Reactor und Reactor X sowie die Detonator-Workstation mit Immersionskühlung. Öl als Kühlmittel hat eine geringere spezifische Wärmekapazität als Wasser, kühlt aber besser als Luft und verursacht bei Lecks keine Kurzschlüsse. Beim kompletten Eintauchen erreicht das Kühlmittel sämtliche Bauteile, während bei der Wasserkühlung einzelne Kühlkörper nötig sind, die nicht alle kritischen Komponenten beliebiger Baugruppen erreichen. Optimal lässt sich Wasserkühlung nutzen, wenn das Mainboard-Design dafür optimiert wird. (ciw)