Cebit

Serverboards für höhere Betriebstemperaturen

Duch höhere Lufttemperaturen können Rechenzentren Energie für die Klimatisierung einsparen, doch das vertragen nicht alle bisherigen Hardware-Komponenten.

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Auf der CeBIT sind einige Hardware-Lösungen für hohe Rechenzentrumstemperaturen zu sehen. Am IBM-Stand in Halle 2 lässt der wassergekühlte iDataPlex-Einschub für den SuperMUC in München die Herzen passionierter Klempner höher schlagen: Zahlreiche Kupferrohre schlängeln sich über die Platine, kleine Kühlkörper erreichen jedes einzelne Speichermodul. Hier zeigt sich, dass sich eine ordentliche Wasserkühlung leichter realisieren lässt, wenn man Einfluss auf das Mainboard- und System-Design nehmen kann.

Supermicro (Halle 2, Stand E52) spezifiziert einige neue Systeme für die Xeon-E5-Generation (Sandy Bridge-EP) für den Betrieb bei bis zu 47 Grad Celsius. Dazu gehören etwa der 1-HE-Rackserver SYS-6017R-TDAF und die 2-HE-Systeme SYS-6027R-TDAF und -73DARF, alle mit dem auf möglichst effiziente Kühlung ausgelegten Mainboard X9DRD-iF. Dell (Halle 2, Stand B42) hatte schon im vergangenen Sommer "Hochtemperatur"-Server angekündigt. Auch der deutsche Mittelständler Thomas-Krenn (Halle 2, Stand B62) arbeitet an Geräten für höhere Temperaturen.

In der CeBIT-Halle 11 wiederum zeigen viele Hersteller von Schränken und Kühlsystemen für Rechenzentren ihre neuesten Produkte, darunter etwa Wasserkühler: unter anderem Rittal am Stand E06.

Handwerkskunst im Rechenzentrum: Der wassergekühlte iDataPlex-Server.

Die Effizienz von Rechenzentren lässt sich beträchtlich steigern, wenn man die Anforderungen an Kühlung und Klimatisierung senkt: Höhere Lufttemperaturen und eine größere Schwankungsbreite der Luftfeuchtigkeit mindern die Anforderungen an Kältemaschinen und Entfeuchter. Doch die Server-Hardware muss mitspielen: Prozessoren, Speicherchips, Festplatten, SSDs, Spannungswandler, Netzteile, Lüftermotoren sind bisher üblicherweise für den Betrieb bei maximal 35 Grad Celsius Temperatur der vom Server vorne angesaugten Luft ausgelegt.

Dass Administratoren bei dermaßen tropischen Temperaturen kaum noch arbeiten können, ist ein weiteres Problem des "Hochtemperaturbetriebs", der die Power Usage Effectiveness (PUE) steigern soll. Außerdem bedeuten höhere Lufttemperaturen nicht automatisch weniger Energiebedarf, wie ein White Paper von Dell (PDF-Datei) belegt: Demnach schlucken einige Server, Storage- und Netzwerkgeräte mehr Strom, wenn sie wärmere Luft ansaugen – möglicherweise schlichtweg deshalb, weil die Lüfterdrehzahlen steigen. Schon die ASHRAE-Empfehlung von 27 Grad Celsius kann oberhalb des Optimums liegen.

(ciw)