Siemens sieht Belebung im Industriegeschäft in China

Der deutsche Technologiekonzern will in diesem Jahr weiterhin doppelt so schnell wie die chinesische Wirtschaft zulegen und seinen Marktanteil in China so ausbauen.

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  • dpa

Der Technologiekonzern Siemens sieht eine Belebung im Industriegeschäft in China und hat seine Wachstumsziele bekräftigt. "Wir merken, dass es etwas anzieht", sagte der China-Chef von Siemens, Richard Hausmann, am heutigen Montag in einer Telefon-Konferenz. In diesem Jahr wolle man daher weiterhin doppelt so schnell wie die chinesische Wirtschaft zulegen und den Marktanteil in China so weiter ausbauen. Profitieren könne Siemens dabei auch von Projekten rund um die Weltausstellung Expo 2010 in Shanghai. In den vergangenen Jahren habe Siemens Aufträge über gut eine Milliarde Euro gewonnen, sagte Hausmann.

Im Geschäftsjahr 2008/09, das mit dem September endete, hatte Siemens mit einem Umsatzplus im China-Geschäft um 7 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro etwa so stark zugelegt wie die Wirtschaft im Reich der Mitte. Ursprünglich sollte das Plus auch im vergangenen Jahr doppelt so hoch ausfallen. Das Unternehmen hatte das langsamere Wachstum aber mit Überkapazitäten in Chinas Stahl- und Zementindustrie sowie zeitweise auch in der Energieproduktion begründet. Siemens sieht sich auf dem chinesischen Markt beispielsweise als ein führender Anbieter von Medizintechnik oder Produkten und Lösungen für die Industrieautomatisierung.

Von der Auftragssumme von bisher gut einer Milliarde Euro vor der Expo entfielen rund 90 Prozent auf umweltfreundliche Produkte und Lösungen, wie Hausmann sagte. Siemens sei mit seiner Technik auf dem Expo-Ausstellungsgelände in mehr als 40 Projekten vertreten. Außerdem gehören zu den Orders rund um die Weltausstellung Infrastrukturprojekte wie etwa für den öffentlichen Transport, für die Luftreinigung und Trinkwasseraufbereitung sowie zur Gesundheitsversorgung.

Den größten Auftrag im Zusammenhang mit der Expo hatte der Industrie-Sektor von Siemens erhalten, der Schlüsselkomponenten für 100 Hochgeschwindigkeitszüge liefert. Sie sollen die Fahrgäste künftig in einer Fahrzeit von weniger als fünf Stunden von Peking nach Schanghai bringen. Auch mit Folgeaufträgen im Anschluss an die Expo rechnet Hausmann, diese ließen sich aber derzeit noch schwer beziffern. (anw)