Sky überträgt Live-Spiele der Bundesliga demnächst nicht mehr exklusiv

Nach Einwänden gegen die zentrale Vermarktung der Rechte an Live-Übertragungen von Bundesligaspielen wird Sky ab 2017/2018 die bisherigen Exklusivrechte verlieren.

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Sky überträgt Live-Spiele der Bundesliga demnächst nicht mehr exklusiv

Das Bundeskartellamt hat sich mit den Ligaverbänden auf ein neues Vermarktungsmodell geeinigt. Dadurch wird Sky sein Monopol verlieren.

(Bild: dpa/Rolf Vennenbernd)

Lesezeit: 2 Min.

Die Rechte an der Live-Übertragung der Spiele der Fußball-Bundesliga und der 2. Bundesliga werden ab der Saison 2017/18 nicht mehr exklusiv vergeben. Dazu haben sich der Ligaverband und die Deutsche Fußballliga gegenüber dem Bundeskartellamt laut Mitteilung verpflichtet. Im Gegenzug will das Bundeskartellamt nicht gegen die Zentralvermarktung einschreiten. Bisher hatte der Bezahlsender Sky alle betreffenden Spiele allein live übertragen. Das soll künftig also nicht mehr möglich sein.

Die zentrale Vermarktung der Medienrechte der Bundesligavereine schränkt aus Sicht des Kartellamts grundsätzlich den Wettbewerb ein. Nach deutschem und europäischem Kartellrecht kann sie aber vom Kartellverbot freigestellt werden, wenn durch die Zentralvermarktung für den Verbraucher vorteilhafte Produktverbesserungen erzielt werden, für die die Wettbewerbsbeschränkungen unerlässlich sind. Künftig können zwischen 30 und 102 attraktive Bundesligaspiele – von insgesamt 306 Spielen – zusammen mit umfassenden Möglichkeiten zur Highlight-Berichterstattung von einem alternativen Bieter erworben werden.

"Solange nur ein Inhaber der Live-Rechte am Markt ist, birgt dies die Gefahr, dass der Innovationswettbewerb – insbesondere der von internetbasierten Angeboten – beschränkt wird", erläutert Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes. Die Erfahrungen in England zeigten beispielsweise, ein solches Modell führe meist nicht dazu, dass der Verbraucher mehr als ein Abonnement benötigt, um alle Spiele sehen zu können. Schließlich können die Rechteinhaber sich gegenseitig auch Unterlizenzen einräumen.

Gegen die bisherige Vermarktung hatten sich Ende vorigen Jahres mehrere potenziell an den Rechten interessierte Unternehmen wie die Deutsche Telekom sowie außerdem der FC Bayern München an das Bundeskartellamt gewandt. Während die Unternehmen anstreben, neben Sky in den Markt einzutreten, könnte sich der Fußballclub davon versprechen, dass sich durch Konkurrenz die Preise für die Rechte verteuern und dadurch die Einnahmen der Vereine erhöhen. (anw)