Solar-Start-up setzt auf neue Wafer

Seit in den USA das Sonnenstromunternehmen Solyndra krachend in die Pleite ging, hat es die Branche schwer. Die Gründung 1366 Technologies will sich als Techniklieferant trotzdem bewähren.

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Ein kleines Solarunternehmen hat in den USA eine eigene Fabrik eröffnet und will sich um Kreditgarantien des amerikanischen Energieministeriums bemühen. Was vor wenigen Jahren noch völlig normal war, ist nach der Megapleite des Sonnenstromriesen Solyndra im Jahr 2011 ein vergleichsweise seltener Vorgang geworden, der Mut erfordert. Und trotzdem will das Start-up namens 1366 Technologies aus Massachusetts mit den ganz Großen der Branche mithalten – weltweit, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die neue Demonstrationsanlage der Firma wird Wafer produzieren – die dünnen Siliziumblöcke, aus denen die Zellen hergestellt werden, die dann zusammengeschaltet ein Solarmodul ergeben.

Im Vergleich zu anderen Fabriken ist die von 1366 Technologies klein: Sie soll nur Rohmaterialien für 25 Megawatt an Solarleistung pro Jahr produzieren. Bedeutsam ist sie trotzdem, weil sie dem Start-up erstmals erlauben soll, zu demonstrieren, wie seine kostensparende Technik im Industriemaßstab funktioniert. Wenn es gelingt, die neuartigen Waferproduktionsmaschinen zu perfektionieren, die das Start-up entwickelt hat, verschwinden die verbliebenen technischen Risiken. Und dann soll auch schon eine Anlage gebaut werden, die Wafer für ein Gigawatt Solarstrom pro Jahr liefert – wenn die Finanzierung steht.

Bei der traditionellen Waferherstellung werden Siliziumscheiben von großen Blöcken aus reinem polykristallinem Silizium geschnitten. Dabei geht viel des teuren Materials verloren, der Prozess ist kompliziert. 1366 Technologies will mit der firmeneigenen Methoden Wafer zum halben Preis herstellen, die dennoch den Standardwirkungsgrad von knapp 17 Prozent erreichen werden. In einem voll automatisierten Verfahren sollen innerhalb von 18 Monaten die ersten fertigen Wafer produziert und an die Solarzellenhersteller ausgeliefert werden, sagt Technikchef Ely Sachs, ein früherer MIT-Professor, der die Firma vor fünf Jahren mitgegründet hatte.

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(bsc)