Spiele-Streaming: Facebook Gaming bekommt eigene App

Facebook lagert seine Gaming-Funktionen in einer eigenen App aus. Die App scheint sich vor allem für das Streaming von Mobile Games zu eignen.

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Spiele-Streaming: Facebook Gaming bekommt eigene App

(Bild: Facebook)

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Facebook hat eine eigene Gaming-App für das Spiele-Streaming veröffentlicht. Die Anwendung koppelt die Funktionen von Facebooks Gaming-Plattform aus und ermöglicht es Nutzern, per Knopfdruck Handy-Spiele zu streamen. Außerdem kann man in der App andere Streams ansehen und einige Casual Games spielen.

Facebook Gaming ist vorerst nur für Android-Handys verfügbar, bevor auch Apple der Anwendung eine Zulassung erteilt. Ursprünglich sollte die App erst im Juni erscheinen, schreibt die New York Times. Facebook habe sich angesichts der weltweiten Ausgangsbeschränkungen und dem damit verbundenen Interesse am Gaming aber dazu entschieden, den Release vorzuziehen.

Facebook Gaming ist Facebooks Plattform fürs Spiele-Streaming und steht in Konkurrenz mit Amazons Twitch, Googles YouTube und Microsofts Mixer. Der Branchenadel ringt unter anderem mithilfe von Exklusivverträgen um die Nutzer: Microsoft hat sich zum Beispiel die Dienste von Fortnite-Streamer Ninja gesichert, der vorher bei Twitch aktiv war. Auch Facebook war nicht untätig und hat Ende des vergangenen Jahres Streamer wie DisguisedToast und Zero an sich gebunden.

Streamer wie Ninja wechselten die Plattform, obwohl sie deswegen mit einem Zuschauerverlust rechnen mussten – Twitch ist die mit Abstand beliebteste unter den Gaming-Plattformen. Tech-Unternehmen sind aber bereit dafür, hohe Summen für die Streamer zu zahlen. Das beweisen zum Beispiel Marketing-Aktionen zum Launch von neuen Spielen. Zum Start des Online-Shooters "Apex Legends" soll EA beispielsweise für einen einzigen Stream eine Million US-Dollar an Ninja, damals noch bei Twitch, überwiesen haben.

Facebook Gaming kann mit Twitch derzeit noch nicht mithalten, legte zuletzt aber zu. Laut Zahlen von Newzoo und Streamlabs ist die Anzahl der Streams auf der Plattform 2019 um 400 Prozent gestiegen. (dahe)